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Flattr einmal kritisch

Die kritische Stimme zu Flattr gibt es selbstverständlich ebenfalls, auch wenn ich manches davon für Schwarzmalerei halte. Chris von F!XMBR hat seinen Kommentar gleich mit einer entsprechenden Vorlage für Adblock versehen. Eine Zusammenfassung seiner Argumente gegen Flattr (am besten seinen kompletten Eintrag lesen):

  • Betreiber haben Verbindungen zu ThePirateBay (wird in den Kommentaren diskutiert) – eine Webseite, die wiederum einen finanziellen Unterstützer mit Sympathien für rechtes Gedankengut hat.
  • Potenzial für Missbrauch der gewonnen Daten durch die Klicks
  • Gebühren (10% Flattr, X% PayPal)
  • Schneeballsystem bei dem das eingezahlte Geld mit den Monaten komplett beim Betreiber landet
  • Die Kleinbeträge verseuchen die Blogosphäre, weil unpopuläre Meinungen weniger honoriert werden
  • Button-Orgie (zusammen mit Facebook-Likes etc)

Den ersten Punkt abschließend bewerten zu können, nehme ich mir hier nicht heraus. Das die Diskussion „Stinkt Geld (über drei Ecken) auch wenn man sich davon nicht kompromittieren lässt?“ in diesem Zusammenhang in einem großen Flamewar endet, ist nach Godwin’s law oder wie die  Regeln auch alle heißen vorprogrammiert.

Die Frage nach der Verwendung der gewonnen Daten und ob die Finanzierung auf annehmbare Weise erfolgt, stellt sich auch seit Jahren bei jedem neuen Produkt des interaktiven Internets. Ich bin eigentlich ganz froh, hier gleich ab Start einen transparenten Ansatz vorzufinden. Bei so manchem Service ist der Groschen in der Vergangenheit erst gefallen, nachdem er sich umfassend durchgesetzt hatte. Die Bindung zum konkreten Anbieter (und nicht der zugrunde liegenden Idee) kann bei Flattr gar nicht so krass werden, wie es z.B. Facebook mit dem Freundesnetzwerk geschafft hat.

Entwickelt sich der Betrieb wirklich gravierend in die falsche Richtung, springt bestimmt ein anderer Anbieter in die Breche, der seinen Marktvorteil gerade in der Ausräumung dieser Probleme sieht. Wenn man natürlich ein grundsätzliches Problem damit hat, dass hier Geld dem Besitzer wechselt, wird es sehr schwierig.

Meiner Meinung nach kommt Flattr einer Kultur-Flatrate mit OptIn schon sehr nahe. Im Auge behalten sollte man natürlich alles, was gewisse Risiken in sich trägt.

Meine Menschenkenntnis funktioniert im Normalfall auch über das Netz. Schreibt ein Blog plötzlich nur noch über populäre Themen, um seine Klicks nach oben zu treiben, entlarvt es sich halt selbst und mein Beitrag geht in Zukunft an eine  jemand anderen. Warten wir ab, wie viele neue  „SEO-Blogs“ dadurch noch dazu kommen. 😉

Und zu guter Letzt noch einmal meine volle Zustimmung: Die vielen Buttons stören mich ebenfalls, was aber eher eine Frage der Gestaltung ist und ob man wirklich auf jeder einzelnen Hochzeit tanzen muss.

Zwei Flattr Einladungen

Das wäre ja auch auf dem offiziellen Weg schnell gegangen. Zwei Invitation-Codes für Flattr lagen gerade in meiner Mailbox. Flucht nach vorne könnte man meinen, nachdem den Betreibern der DDoS-Angriff heute gut zugesetzt haben dürfte.

Hier also zwei Codes zur freien Verfügung:

Schreibt einen kurzen Kommentar, falls ihr einen der Codes verwendet, damit sich die nächsten die vorbei schauen nicht umsonst bemühen.

Adsense down – Flattr up?

Gestern Nacht hatte ich einen kleinen Schaffensschub, bei dem ich hauptsächlich den Kommentarteil meines Themes aufgeräumt und neu gestaltet habe. Ein Hauch CSS3 hat dabei Einzug gehalten. Das Experiment Google Adsense habe ich dabei gleich mit beerdigt. Mehr als ein paar Bannerviews für Lau haben die Anzeigen nicht eingebracht.

Ich filter den Mist raus – ihr filtert den Mist raus. 😉

Dieser ganze Markt für Online-Werbung hat mich schon immer fasziniert. Fast das komplette freie Internet finanziert sich auf diese Weise und doch installiere ich als erstes Browser-Plugin einen Werbe-Blocker, weil mich der Kram stört. Wenn ich mich aus dem System ausklinke, gebietet wohl die Logik, dass es für mich nicht funktionierten kann.

Mit den neuen Micropayment-Diensten eröffnet sich da gerade eine interessante Alternative. Das Grundprizip z.B. bei Flattr: Ein festgelegter Betrag wird jeden Monat unter allen teilnehmenden Webseiten verteilt, denen man mit dem Klick seine Gunst erweist. Im Idealfall befindet sich unter jedem Inhalt ein Flattr Button, um den Autor ein Stück von seiner „Flatrate“ abzugeben. Anteile – keine Festbeträge. Das Geld geht dabei (wie die Werbeeinnahmen) über einen Mittelsmann, der natürlich auch verdienen will.

Das Prinzip funktioniert leider nur dann zu 100%, wenn sich ein einziger Anbieter durchsetzt oder aber jede Webseite wirklich jeden verfügbaren Anbieter unterstützt. Sonst hat die Welt ein Monopol mehr.

Grundsätzlich finde ich das aber eine gute Sache. Sobald sich Flattr seiner viralen Invite-Kampagne entledigt hat, mach ich mit anfänglichen 2€Â Â im Monat mit. Auf einigen meiner „Daily Feeds“ hätte ich bereits die Möglichkeit den Kuchen zu verteilen.