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Ameland 2005

Das war sie nun leider, eine wundervolle Woche auf Ameland. Und einer der preiswertesten Urlaube aller Zeiten 🙂

WattenmeerIn aller Frühe ging es am Samstag den 8.10 mit dem Auto los. Wir hatten soviel Spielraum eingeplant, dass uns auch ein 200km Stau auf der A3 nicht davon abgehalten hätte, pünktlich unsere Fähre im niederländischen Holwert zu bekommen. Natürlich vollkommen unnötig, weil es in der Mitte der NRW Ferien wohl doch nicht Allzuviele gab, die sich nach der kalten Nordsee sehnten. Und das Wetter schien es auch für nötig zu halten, das Land bis hinauf zur Küste in dichten Nebel zu hüllen. Mir war das eigentlich nichteinmal so wichtig, weil ich mich heimlich auch auf vom Wind aufgepeitschte Wellen gefreut hatte. Eine Sturmflut hatte ich nämlich noch nicht gesehen. Meine aus dem Internet ausgedruckte Route machte keinerlei Schwierigkeiten und so kamen wir über 2 Stunden zu früh am Anleger der Fähre an. Dieser war durch eine lange Strasse mit Holwerd verbunden, dass sicher auf der anderen Seite des Deiches lag. Wir drehten also nach der ersten Sichtung um und suchten uns in einem Dörfchen in der Nähe einen Parkplatz, um vielleicht doch schon ein wenig Meeresluft zu schnuppern. Es war zwar gerade Ebbe, aber oben auf dem Deich konnte man schon den typischen Nordseegeruch nach Salz, Fisch und fauligem Algen ausmachen.

WattenmeerKurz vor Abfahrt der Fähre parketen wir das Auto auf dem Langzeitparkplatz direkt neben der Anlegestelle und bestiegen nach kurzer Wartezeit nur mit Rucksack, Rollkoffer und Inlinern das Schiff. Zum Schluss der 45 minütigen Fahrtzeit wagten wir uns doch auf das eisige Panoramadeck und beobachteten das Anlegen. Noch immer lag das Meer und die Insel unter dichter Zuckerwatte. Ein Linienbus brachte uns dann bis fast unmittelbar an die Rezeption unseres Wohnwagenparks „Klein Vaarwater“. Dort bekam ich einfach den Schlüssel für unseren Mietwohnwagen in die Hand gedrückt und eine kurze Beschreibung, wie wir uns auf dem doch recht großen Gelände zurechtfinden. Der Wohnwagen war nur ein paar hundert Meter entfernt. Wenig, wenn man seinen Koffer hinter sich her ziehen kann – Viel, wenn der Koffer alle 3 Meter auf die vollgestopfte Seite kippt 😀
Von Innen und Außen entsprach der Wohnwagen exakt den Fotos aus dem Internet und wir machten uns schnell im, für 2 Personen äußerst geräumigen, Caravan breit. Da reichte es sogar für ein vornehmes Ankleidezimmer *g*

Töpfe, Teller und Besteck war alles da – wahrscheinlich normal, aber meine Wohnwagenerfahrung war bisher doch recht begrenzt. Zwei Haken gab es dann allerdings doch: Kein warmes Wasser, weil wir bis Mitte der Woche schlicht den Wassererhitzer im Besenschrank nicht gesehen hatten und der in der zweiten Hälfte nach 2 Liter warmes Wasser nur als Durchleitung für Eiswasser diente. Und zum anderen eine Heizung, die entweder kaputt war oder auf Grund meiner Unfähigkeit einfach nicht anspringen wollte. Gas war mir irgendwie schon immer reichlich suspekt. Aber da wir ja vor Sichtung dieses LastMinute-Schnäppchen das Zelt schon eingepackt hatten, konnte man uns definitiv nicht als Warmduscher bezeichnen. Die Nachbarschaft war wie ausgestorben. Die Niederländer scheint es in dieser Jahreszeit nicht zu ihren Wohnwagen zu ziehen.

Selber Schuld würd ich sagen, denn schon am nächsten Morgen zeigte sich die Insel von ihrer sonnigen Seite, die uns die gesamte Zeit über auch nicht verließ. T-Shirt Temperaturen und Sonnenhutwetter vom Feinsten mit einen blauen Himmel mit vereinzelten Schäfchenwolken. Die erste Wanderung zum Strand ist ja bekanntlich einer der besten Momente im Urlaub. Wenn man sich vorher seinen Weg durch weite Sanddünen bahnen muss, um erst auf der Spitze der letzten Bodenwelle die Ursache für das beständige Rauschen sehen zu können. Der feine Sand erstreckte sich kilomterweit in beide Richtungen und durch die Lage an der Seeseite war der Unterschied zwischen Ebbe und Flut nur an einem 20m breiten Streifen zu erkennen, der entweder verschwand oder mit Muscheln, Algen und toten Krebsen übersät war.

auf der mitgebrachten Decke konnte man sich also in aller Ruhe an den Dünenrand legen und die mitgebrachten Bücher in Angriff nehmen. Zweimal konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen, mich in die Wellen zu werfen. So viel kälter als die heimischen Badeseen schien mir das Wasser aber auch nicht zu sein, auch wenn der weit entfernte Fahnenmast der örtlichen Strandaufsicht durchgängig Rot geflaggt hatte. So vergingen die meisten Tage mit langem Ausschlafen, Kochen und Ausflügen zum Strand. Einen Spaziergang in die Dörfchen Nes und Buren haben wir auch gemacht. Jede Menge, zum teil sehr alte mit Flechten bewachsene, Häuser mit einem touristischen Stadtkern aus Mitbringselläden. Am vorletzten Tag haben wir dann auch die Inliner ausgepackt und sind auf einer schnurgeraden Asphaltstrasse durch die Felder gesaust. Eine so schön flache Strecke findet man nur selten.

Eine Anmerkung gibt es zur Insel noch. Sie scheint nämlich ein kleines Nagetierproblem zu haben. Der Weg zum Supermarkt über den Campingplatz ist nämlich der durch einen Kleintierzoo. Hasen und Kaninchen laufen über den Platz, es raschelt nachts unter dem Wohnwagen und neben einem Caravan in der Nähe des Schwimmbads lugt der Nachwuchs ins Freie, ob die Luft frei ist (Sie wurden auf die namen Möhrchen und Whitey getauft). Dabei sind die Tier zum Teil soghar zahm genug, dass sie Löwenzahn aus der Hand fressen. Mein Rekord sind acht Kaninchen und Hasen auf dem Weg zum Milchkaufen.Wir hatten auf jeden Fall unseren Spass dabei. 🙂

WattenmeerErst am letzten Tag (14.10) nieselte es in der Früh und so brachen wir nach der Generalüberholung des Wohnwagens Richtung Heimat auf. Zwei kleine Umwege (Route für den Hinweg machte beim Rückwärtslesen Probleme), einen Einkauszwischenstop in Apeldorn und einige Stunden Fahrt später kam die Autobahnausfahrt Wermelskirchen wieder in Sicht.

Das war ein Urlaub, an den ich mich gerne erinnern möchte und werde (habe jede Menge Fotos gemacht).

Herbstferien 2005

Ameland 2005Wer hätte das gedacht, dass ich noch einmal während des Studiums das Land verlassen werde, um Urlaub zu machen. Dabei sah es die Tage ganz und gar nicht gut aus. Bekanntlich bucht man seinen Urlaub ja schön früh um alle Möglichkeiten offen zu haben. Doch die Entscheidung fiel doch etwas knapp vor den Herbstferien. Das es an die Nordsee gehen sollte war von Anfang an klar, da so die Fahrtkosten im Rahmen bleiben und ich schon ewig (so kommt es mir zumindest vor) nicht mehr am weiten Meer war.

So kamen zuerst die Jugendherbergen an der Küste in Frage, doch die Preise sind mit ~ 20€ die Nacht und Person schon recht happig. Sollte es wohl auch irgendwie preislich billiger gehen, um für ein paar Tage die salzige Meeresluft zu schnuppern? Die Suche ging weiter und endete vorläufig auf der deutschen Hochseeinsel Borkum. Der dortige Campingplatz hat einen überaus günstigen Zeltplatz und die Überfahrt mit der Fahre wäre auch im Rahmen gewesen. Doch wie ist das Wetter in den Herbstferien? Da kann in .de ja fast alles passieren. Der Campingplatz bietet aber auch Mietwohnwagen an (Kosten etwas höher mit 7 Tagen für 180€). Schön wäre das gewesen .. aber natürlich komplett ausgebucht. Merke: Auch in der Nebensaison kann es da voll werden. Das Zelten unter dem Sternenhimmel in unbekannter Witterung war also wieder aktuell und Andrea zitterten schon beim Aussprechen des Wortes „Camping“ die Knie. 🙂

Also machte sich Andrea auf, um doch noch ein festes Dach über dem Kopf zu suchen – und wurde fündig. Allerdings nicht auf Borkum, sondern 4 Inseln weiter westlich in der europäischen Nachbarschaft. Und dort endet die Suche nach einer Bleibe für eine entspannte Woche. Nach regem Email-Verkehr konnte ich den Verwalter eines schönen Wohnwagens auf Ameland überzeugen, dass ich auch ohne schriftliche Reservierung (für Post hin und zurück reicht die Zeit nicht mehr) vertrauenswürdig bin. Den Begriff Vorkasse ist man ja als alter ebayer gewöhnt 😉
Aber 100€ für 2 Personen und 6 Nächte sind einfach unschlagbar.

Also 7 Tage Wohnmobilurlaub auf der schönen niederländischen Wattinsel Ameland. Vier kleine Dörfchen, ein Leuchtturm, Dünen, Sand und Wasser. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich nun (sicher und trocken untergebracht) lieber sonnige Spätsommertage oder einen gewaltigen Orkan hätte. Vielleicht bekommen wir ja beides ab.

Hier sieht man einige Fotos von unserem Wohnwagen: Homepage

Und noch einige Links zur Insel:
www.ameland-tips.de Eine deutsche Ratgeberseite

Ich freu mich riesig auf den Urlaub und alle guten Fotos, die dort anfallen, werden auch ihren Weg hier ins Blog finden. Ebenso wie vielleicht einige Artikel über die Bücher, die ich dort im Norden verschlingen werde.

Auf bald,
Christian

PS: Laut Google Earth haben wir ca. folgende Koordinaten 53°27’11.14“ N 5°48’38.64“ . Ruft vorher an, wenn ihr uns besucht …