Manado, Makassar, Kuala Lumpur, Abu Dhabi, Düsseldorf

Vier Flüge an zwei Tagen. Wohlwissend, dass die indonesischen Transportwege mit Vorsicht zu genießen sind, hatten wir 6 Stunden Aufenthalt am Flughafen von Makassar eingeplant, obwohl wir Flüge mit weniger Puffer zur Auswahl hatten. Auf mein Bestreben gaben wir zwar unser Gepäck in Verwahrung, lieferten uns aber nicht ein weiteres Mal den „Taksis“ aus, um in die Innenstadt zu fahren. Der Flughafen ist allerdings kein schöner Ort, um dort Zeit zu verbringen. Die kaum vorhandenen Sitzmöglichkeiten sollen wohl abschrecken, zu früh das Terminal zu verstopfen.

Also stromerten wir „Taksi“-Rufe-abwehrend über das Gelände und den Grünstreifen hinter dem Parkplatz, spielten Karten, probierten hier einen Soursop Juice, dort einen vegetarischen Burger. Letzteren wollte man uns in einem A&W zunächst gar nicht zubereiten. Erst als wir etwas enttäuscht in Richtung zur Tür gingen, war er plötzlich doch im Angebot. 😛

Root-Beer ist eine feine Sache, wie ich festgestellt habe. Allerdings würde ich gerne einmal eine Sorte trinken, die ihren Geschmack noch in einem traditionellen Herstellungsprozess erhält.

2013-07-22 12.52.26Wir jetteten am späten Nachmittag hinüber nach Malaysia und bezogen kurz vor Mitternacht ein modernes Zimmer direkt neben dem größten Einkaufszentrum an der Station Imbi. Am nächsten Tag hatten wir keine Zeit zu vergeuden, denn Andrea hatte noch einige wichtige Dinge auf ihrer Einkaufsliste. Große Einkaufszentren mit Vergnügungspark auf den obersten Stockwerken haben verdammt viele Geschäfte mit fleißigen Verkäufern, die einem auf Schritt und Tritt folgen. Nicht gerade ein Paradies für jemanden, der sich im Baumarkt gerne ohne Hilfe zurecht findet. 🙂

Das Kaufhaus hat aktuell Jubiläum und dafür im Foyer einen gigantischen Automaten für gefüllte Plastikkugel aufgestellt, aus dem man sich als schneller zahlender Kunde einen Preis ziehen darf. Andrea gewann prompt den Trostpreis: den Eintritt in den Vergnügungspark auf den obersten Etagen für EINE Person. Wir beobachteten das Geschehen und hatten kurz darauf auch die Karte eines anderen Touristen in der Tasche, der sich lieber auf seinen Einkauf konzentrieren wollte. Also begaben wir uns in die 5. Etage und fuhren Achterbahn … in einem Kaufhochhaus. 😛

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Die Bimmelbahn war auch durch Personal besetzt, ebenso eine Musikraupe und ein Breakdancer. Der Fallturm war dagegen leider außer Betrieb. Andrea merkte zurecht an, dass die genuschelten Ansagen aus dem Kassenhäuschen und der billige Techno einer Kirmes irgendwie fehlten. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits die wichtigsten Dinge der Liste in der Einkaufstüte oder reserviert und zur Abholung bereit. Am Nachmittag sammelten wir unser großes Gepäck im Hotel ein, verstauten die Einkäufe und ließen uns vom Shuttlebus zum Flughafen bringen.

Den Rückflug nach Düsseldorf über das Emirat Abu Dhabi habe ich zu großen Teilen verschlafen. Andrea hat mich am Unterhaltungsterminal übelst in Tetris abgezogen und der neuste StirbLangsam-Film ist in meinen Augen „ganz okay“. Ansonsten hatte mich der Jetlag auch am folgenden Tag noch fest im Griff.

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Vielleicht spreche ich für uns beide, wenn ich darüber freue, dass nun wieder ein geregelter Ablauf die Tage ausfüllt. Unsere Mägen können sich an deutsche Hausmannskost zurückgewöhnen und wir benutzen Verkehrsmittel, die maximal einige Minuten statt Stunden verspätet abfahren.

Dafür vermisse ich das Grün an jeder Ecke und auf freien Flächen, den ewigen Trubel auf der Straße zu jeder Tag- und Nachtzeit, Schüsseln voller Reis und das Orchester aus Tönen, das in den vergangen Wochen den Wecker am Morgen ersetzt hat.

Indonesien (zumindest Sulawesi) ist ein extrem anstrengendes Land, wenn man es auf die Art bereist, die wir gewählt haben. Beim nächsten Mal würden wir uns häufiger ein privates Auto oder gar einen Inlandsflug auf langen Entfernungen gönnen und die Grundlagen der Sprache lernen. Anhand unseres Reiseführers konnten wir beispielsweise keine konkrete Uhrzeit formulieren. In die Reiseapotheke gehört in Zukunft ein Mittel gegen allergische Reaktionen unbekannten Ursprungs und eines gegen bakterielle Infektionen des Verdauungstraktes, falls dies ohne Rezept machbar ist. Sulawesi ist gewöhnungsbedürftig laut: Bassröhren sind in jedem Fahrzeug unter den Sitzen montiert und maximaler Wumms auf dem Trommelfeld König – besorgt euch Ohrenstöpsel, wenn sie nicht im Paket eurer Fluglinie enthalten sind.

Besonders abseits der normalen Wege gibt es viel zu sehen und man trifft auf sehr freundliche Menschen, die in aller Ruhe ihrem täglichen Geschäft nachgehen. Pauschalurlaub auf den Togian-Inseln stelle ich mir absolut himmlisch vor, wird aber wenig mit unseren Erfahrungen im Land gemein haben. Auch die anderen touristischen Kerngebiete wie Rantepao haben auf eine gewisse Weise einen sehr unterschiedlichen Charakter zum Rest des Landes.

Schön war es mit dir Sulawesi, aber jetzt brauchen wir wirklich Urlaub!

 

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