Archiv für den Monat: April 2012

Am Postschalter

Ich mag die Deutsche Post. Sie bringt mir Briefe und Pakete, denen man von außen oft nicht ansehen kann, was in ihnen steckt. Und ich mag Überraschungen. 🙂 Die Zustellung ist in meinen Augen deutlich unproblematischer als bei der Konkurrenz, bei denen der Druck hoch zu sein scheint, ihre Ladungen irgendwo im Haus los zu werden. Vorzugsweise beim Nachbarn mit Schichtdienst. Die Packstation ist mein bester Freund.

Alle paar Wochen muss ich doch mal in die Filiale, weil die Packstation voll war oder ein Päckchen nicht in den Briefkasten gepasst hat. An dieser Stelle wird es leider weniger positiv. Die Postfiliale ist inzwischen ja nicht nur Paketschalter, sondern auch Bank und Schreibwarenhändler.

So endet jedes Gespräch am Schalter mit zwei Fragen: Haben sie noch Briefmarken? Nicht: Benötigen sie noch Briefmarken? Denn ein Haushalt ohne Briefmarken, scheint undenkbar zu sein, auch wenn ich Briefmarken fast nur noch auf Postkarten am Urlaubsort (ungleich Opladen) klebe. Ein kleiner aber bestimmt super effektiver Kniff, um die Wertmarken los zu werden.

Die zweite Frage ist ein viel größerer Stolperdraht: Sind sie schon bei der Postbank Kunde?

Antwortet man ehrlich mit einem Nein, folgt „Wo haben sie denn ihr Girokonto?„. *zikadenzirpen*

Das reicht nicht aus, um mich auf 180 zu bringen, aber solche Fragen kann ich überhaupt nicht leiden. Dies ist hier gerade kein Beratungsgespräch, in dem ich meine finanzielle Infrastruktur ausbreite – ich warte auf den Moment, in dem mir ein schöner Tag gewünscht wird und ich diese Höflichkeit erwidern kann. Ich bin also etwas angefressen und antworte mit „Woanders.“ begleitet mit einem verzweifelten Lächeln, in der Hoffnung, dass diese Geste verstanden wird.

Sie wissen aber schon, das sie 100€ bekommen, wenn sie zu uns wechseln?„. AAAAAH.

Ja, das weiß ich. Und zwar, weil sie es mir in dieser paket-reichen Woche zum dritten Mal erzählen. Vor anderthalb Stunden stand ich sogar vor ihnen und wir haben das selbe Gespräch geführt.

In diesen Momenten fällt es mir sehr schwer, es dem Mitarbeiter nicht persönlich übel zu nehmen, dass er sich so stur an die Verhaltensregel hält, die er jüngst von Oben diktiert bekommen hat. Sollten da zusätzliche Prämien für Kontovermittlungen im Spiel sein, wäre meine Zurückhaltung allerdings dahin.

Beim nächsten Mal stelle ich mich mit Handschlag persönlich vor: Mein Name ist Christian T., ich bin bestens versorgt mit Konten jeglicher Art und meine Briefmarken kaufe ich am Urlaubsort. Ich will meine Geschenke. Bitte.

Rechenknechte – Heute & Damals

Ich musste wirklich nachschauen, wann ich das letzte Mal meinen Rechenknecht aktualisiert habe. Ein wenig war es das schlechte Gewissen, vielleicht doch etwas zu früh zugeschlagen zu haben. Der Core 2 Duo E8400 schien immerhin erst gestern in den PC gewandert zu sein. Dass aber genau dieses Modell auf der Arbeit zur 2. Wahl erklärt worden ist, hat mich doch stutzig gemacht.

Nun, ziemlich genau drei Jahre ist es nun her, dass ich den Prozessor und Arbeitsspeicher getauscht habe. Keine Ewigkeit, aber als PC-Spieler pendelt sich doch eigentlich eher ein grober 2-Jahres-Rhythmus ein, der einem durch die Neuerscheinungen auferlegt wird. Und es macht doch auch ein wenig Spaß immer wieder nachzulegen. Meine Grafikkarte erreicht sogar bald ihren 4. Geburtstag. Trotzdem hatte ich in den letzten Jahren den Eindruck, dass der Zwang nicht mehr ganz so stark ist. Der große Evolutionssprung in der Technologie hat schlicht gefehlt.

Nun werkeln die vier Kerne meines i5 auf 8GB Arbeitsspeicher und warten sehnsüchtig darauf, auch eine neue Grafikkarte an ihre Seite gesetzt zu bekommen. Die gibt es aber erst in einem Monat zum Diablo 3 Release. 🙂

Ein guter Zeitpunkt, einmal der alten Hardware zu gedenken, die mir in der Vergangenheit begegnet ist:

Ich bin definitiv ein Kind der x86er Architektur, wie ihr sehen werdet. Mein Kontakt zum C64 war minimal.

Zuerst ein 386 mit 25MHz, später der Intel 486 meines Vaters mit 66MHz in einem schicken Desktop-Gehäuse unter dem Bildschirm machten den Anfang. Die Festplatte in nicht mehr bekannter Größe wurde mit 3,5 Zoll Disketten gefüttert. Das Laufwerk für die großen Scheiben war aber auch noch drin. Commander Keen, Indiana Jones 4, X-Wing, T-Fighter und dem ersten Monkey Island habe ich es zu verdanken, dass mir heute die Elektronik aus den Schränken quillt.

Ein paar Jahre später wurde der Familien-PC durch einen Pentium 133 ersetzt (beinahe wäre es dieser hochgezüchtete 486 mit 100MHz geworden, der zeitgleich vermarktet wurde). Mein Vater fuhr mit mir zu MSI Computer und ich durfte zumindest theoretisch meinen Senf dazu geben. Als Soundkarte war eine Hercules ISA Karte dabei und das Paket hat ein Schweinegeld gekostet. (Das Optimum waren derzeit 166 MHz)

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