Film: 8th wonderland

Wenn man die ungewöhnliche Aufmachung ausblendet ist 8th wonderland ein netter Film für eine lange Nacht auf ARTE.

Das Achte Weltwunder ist ein virtuelles Land – eine geheime Videochat-Community – in dem Menschen aus der ganzen Welt Protestaktionen planen, die dann in der realen Welt durchgeführt werden. Mit der Zeit greifen die Bewohner immer massiver ins internationale Geschehene ein und die Presse wird auf sie aufmerksam. Ein offizieller Sprecher für das Land wird gesucht, der auch für umstrittene Aktionen die öffentliche Verantwortung übernimmt.

Der Film verquirlt eine ganze Menge aktueller Themen miteinander: Soziale Netzwerke, Netzaktivismus, Macht der Medien, Narzismus, Glaubhaftigkeit, Korruption in der Politik, Gerechtigkeitssinn und manch anderes. Erzählt wird die Geschichte durch episodenhafte Ausschnitte über die „Bewohner“, die sich mit Fernsehberichten und den Diskussionen im Chat abwechseln. In Letzteren bilden die Webcambilder der Teilnehmer einen Kreis und die Kamera fängt die jeweils aktiven Sprecher ein.

Die vielen Schauspieler spielen doch eher dürftig, was zunächst etwas abschreckt, aber ziemlich gut den „YouTube“-Effekt einfängt, den das Mitmach-Web inne hat. 50% der Zeit muss man mit Untertiteln leben – ansonsten gibt es eine mittelprächtige Synchronisierung. Bei dem ungewöhnlichen Aufbau, fügt sich das aber gut zusammen. In der Sneakpreview natürlich ein Garant dafür, dass viele nach den ersten Minuten den Saal verlassen. Anschließend schienen die Meisten ehrlich fasziniert dem Geschehen zu folgen.

In einer Woche läuft er an – wobei man ihn sicherlich wird suchen müssen. Die soziale Revolution ohne Staatsgrenzen, die der Film gerne lostreten möchte, muss leider noch etwas warten. Wer sich für Flashmobs, Fightclub und die oben aufgezählten Dinge interessiert, sollte ihn sich ruhig anschauen.

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