Archiv für den Monat: August 2009

Tag 4 – Bremen

Bremen – Kilometer 336. Viel mehr als die B51 und den Radweg daneben haben wir heute nicht gesehen. Was soll man auch kurven, wenn der direkte Weg am schnellsten ist. Mein Tacho zeigt 86 Tageskilometer. In Bassum haben wir einmal die abbiegende Fahrradroute übersehen und auf der Umgehungsstraße einige LKW-Fahrer zur Verzweiflung getrieben. Dort ist die B51 fast wie eine Schnellstraße ausgebaut (kein Randstreifen, Ausfahrten, Über- und Unterführungen, …) – da ging es einigen mit unseren 25km/h nicht schnell genug. 😉

Die Jugendherberge hier in Bremen ist eher ein Hotel, als das was wir an JH bisher gesehen haben. Fünf Stockwerke direkt an der Weser nahe der Innenstadt, die Rezeption hat durchgängig auf und in die Zimmer kommt man nur mit RFID-Card. Wir haben ein 6-Bett-Zimmer ergattert – mal sehen, wen wir da heute noch kennen lernen. Aus dem Zimmerfenster sieht man direkt auf die Sonnenterrasse und die liegt wiederum gleich am Wasser. Toller Ausblick.

Die Nacht gestern war übrigends trocken, aber ein bisschen sehr kalt und mit Schnarcher im Zelt nebenan. Das Zelt ist für 2 Personen mit Gepäck schon sehr „gemütlich“, wenn ich es in Schweden aufbaue, suche ich bestimmt trotzdem ewig nach einem ebenen Stellplatz der groß genug dafür ist.

Ne Stunde chillen wir jetzt noch auf dem Zimmer, dann geht es wie jeden Abend in die Stadt auf Nahrungssuche. =)

Tag 3 – Bis zum Dümmer See

Lembruch – Kilometer 238. Noch keine 14:00 und wir sind am Campingplatz angekommen. Der dritte Tag soll ja immer am unfallträchtigsten sein, aus diesem Grund die 48 km. Den Teutoburger Wald haben wir heute hinter uns gelassen und endgültig das flache Land erreicht, wenn mich meine Geographie-Kenntnisse nicht wieder im Stich lassen. 🙂

Eigentlich wollte ich hier gleich in den See springen, aber das Wasser ist so voller Algen, dass ich mir das nocheinmal überlegen werde. Mit max. Wassertiefe von irgendwas um 2m kein Wunder. Aber das reinste Segler- und Surferparadies.

Jetzt gehen wir uns flott anmelden, bauen das Zelt zum ersten Mal auf und besorgen was zum beißen.

Beim Radeln aufgefallen

In den letzten zwei Tagen ist mir etwas aufgefallen. Wenn uns auf der Fahrt einzelne Rennrad-Fahrer (bzw. allgemein Sportler auf 2 Rädern) entgegen kommen, gibt es immer ein stilles Kopfnicken und in den meisten Fällen sogar einen richtigen Gruss oder eine anfeuernde Geste. Wir scheinen uns also plötzlich mit dem vielen Gepäck oder mit der zügigen Geschwindigkeit als „würdige“ Biker qualifiziert zu haben. Von den radelnden Rendnern und gelegentlich auftretenden Familien, mit wild kurvenden Kindern, gibt es nur noch verständnislose Blicke. 😉

Sehr interessant – war das doch vor 3 Tagen noch komplett entgegengesetzt. Und beiden Gruppen gleichzeitig kann man es bestimmt nicht recht machen.

Dann noch ein Detail zu meiner Klingel. Der erzeugte Ton wird von fast allen Fussgängern aus jeder nötigen Entfernung gehört, nur bei Menschen über 60 kann ich mir manchmal die Seele aus dem Leib klingeln. Das ist mir vor allem in der Vorbereitungszeit aufgefallen. Offensichtlich ist der Ton für ältere Ohren einfach schon zu hoch.
Ob das bei der Produktentwicklung mit bedacht wurde?

Tag 2 – Durch die Felder

(Osnabrück – Kilometer 189) Der Tag begann regnerisch, aber nach der ersten Stunde blieb davon nur noch die wolkendecke übrig. Sehr angenehmes Fahrwetter. Die Strecke führte an Münster vorbei, über Bad Iburg nach Osnabrück. Dazwischen viele kleine Dörfchen, die über fast schnurgerade Strassen miteinander verbunden sind. Die Radwege mal unbenutzbar – mal vorbildlich. Da ist es garnicht so einfach seine Geschwindigkeit zu finden. Niko und ich haben auch das Windschatten-Fahren ausprobiert, sind aber nicht sicher, ob das bei unseren Rädern überhaupt einen nennenswerten Effekt hat.

Apropos Wind: Immer kräftig aus Westen, um uns regelmäßig das Leben schwer zu machen. 😉

Kurz vor Bad Iburg war eigentlich schon die Puste weg, da überraschten uns die Hügel richtung Osnabrück doch ziemlich. Ich möchte garnicht sagen, wie wir uns die letzten Kilometer abgekämpft haben. =)

Morgen kommt nach den 105 Kilometern von heute die Erholstrecke von ca. 45 km – die haben wir uns verdient.

Gleich gehts in die Stadt, sofern wir so weit kommen, um die verlorenen Kalorien zu ersetzen. Wenn wir nen McD mit Hotspot finden, lad ich evtl. ein paar Bilder hoch.

Tag 1 – Solingen Burg nach Lünen

Lünen – Kilometer 85. Um 9:00 heute morgen stand ich bei niko vor der tür. Nach dem abschiedsfoto, musste ich bei mir zu hause auch machen, begaben wir uns auf den ersten bekannten abschnitt über bergisch born nach remscheid lennep. Die landstrasse, die sich von dort durch die letzten täler des bergischen ins ruhrgebiet schlängelt, war ich noch nie gefahren.

Die abfahrt hinunter ins wuppertal war nach dem hügelchen in lennep schon recht willkommen, da hatten wir allerdings noch nicht den weg die andere seite hinauf gesehen. 😉

Mit dem ganzen gepäck auf dem hinterrad war das schon eine grenzerfahrung, aber wir haben uns mit 2 stopps durch gebissen. Ist man ersteinmal in witten sieht man schon die veränderungen in der landschaft. Die hügel verschwinden und irgendwie geht es gefühlt nur noch bergab. Durch dortmund war die beschilderung etwas chaotisch, aber lünen entpuppte sich als richtiges radfahrer-paradies. Eine radfahr-strasse und radwege durch die ganze innenstadt, dass man sich fragen kann, ob dafür eine häuserreihe geopfert wurde.

Die jugendherberge hat auch noch ein zimmer für uns, was will man da mehr.

Gleich gehts zu fuss in die stadt einkaufen (morgen ist ja sonntag) und dann ins bett. Die aufnahmeprüfung ist geschafft würd ich sagen. 😉

Schöne grüße vom rande des ruhrgebiets!