Archiv für den Monat: März 2008

Pflanzen in Not

Mancher mag sich fragen, was denn aus meinen Pflanzen geworden ist, über die hier schon seit geraumer Zeit kaum ein Wort verloren habe.

Die Antwort ist einfach wie dramatisch: Ich hab hier ganz massive Probleme meine Exoten heil über die kalte Jahreszeit zu bringen. 🙁 Angefangen hat die Schildlaus-Plage an meinen Ozean Gift-Mangroven. Ohne zweiten warmen Standort musste ich mich nach Fehlschlag aller bekannten Methoden die Viecher loszuwerden entscheiden, ob ich sie einfach in der Kälte vor die Tür setze, um ihnen dort beim Eingehen zuzusehen.

Das habe ich aber nicht gemacht – immerhin sind es doch meine Schmuckstücke – sondern sie nur etwas von den anderen Pflanzen weg gebunden und auf den Frühling gehofft. Inzwischen haben aber auch meine Ananas, Efeu, Tamarinde und Nypa-Palme Besuch bekommen. Es ist ein echtes Trauerspiel. *heul*

Heute habe ich mal wieder alles zerquetscht, das mir unter die Finger gekommen ist, die Hydrokulturen von unten begutachtet und geschnitten. Ich brauche wirklich dringend eine Hitzewelle, damit ich Draußen zum einen mehr Platz für den Kampf gegen die Plagegeister habe und sich zum anderen auch Insekten über sie hermachen können. Gerade schwitzen sie mal wieder unter einer durchsichtigen Mülltüte …

So schön mein grüner Dschungel auch sein mag, für nächstes Jahr muss ich mir irgendetwas einfallen lassen, um die Luftfeuchtigkeit deutlich zu bessern. Entweder geschlossene Terrarien für die Problemfälle oder die ganze Mannschaft zieht ins Gewächshaus im Garten um, das aber (Teufelskreis) nur im Winter frei wäre und dann fast unmöglich zu beheizen wäre.

Seit meine Handycam kaum noch funktioniert und das Netzteil der Digitalkamera unauffindbar ist, wird das Dokumentieren per Fotos auch schwierig.

Für Tipps und „Alles wird wieder gut“ Kommentare bin ich dankbar. *seufz*

Robert Charles Wilson – Quarantäne

Seit geraumer Zeit beobachtet die Menschheit fremde Welten durch zwei Quanten-Teleskope in abgeschotteten Sicherheitsbereichen. Die Technologie hinter den sog. O/Beks ist zu komplex, als das selbst die schlauesten Köpfe sie wirklich begreifen können. Darum beschränken sie sich auf die Wartung der Einrichtungen und der Auswertung der Daten: „Es kann jeden Tag zu Ende gehen“. Im Blickfeld des Teleskops steht eine außerirdische Lebensform – das Subjekt – das Tag und Nacht von den Wissenschaftlern beobachtet und studiert wird. Eines Tages wird die Anlage auf unabsehbare Zeit hermetisch abgeriegelt. Weiter mit Strom und Nahrung versorgt, rätseln die Bewohner über den Grund für die Maßnahmen, die sie ohne jede Begründung oder Information an diesen Ort fesseln.

Das Buch lässt sich viel Zeit die Charaktere ihren unterschiedlichen Situationen vorzustellen. Da wären zum einen die Gruppe Journalisten, die die Einrichtung nur wenige Tage besuchen wollten und sich nun – ohne eigene Bleibe – mit den Bewohnern und Arbeitern arrangieren müssen. Im Mittelpunkt stehen aber auch die Xenobiologin Marguerite, ihre Tochter Tess, ein wunderliches Kind mit psychologischen Problemen und Marguerites Ex-Mann Ray, der sie nicht nur als Auslöser für alle Probleme seiner Tochter ausgemacht hat, sondern als dienst-höchster Angestellte in der Quarantäne-Zone schwerwiegende Entscheidungen zu treffen hat.

Beim Lesen dieser Mischung aus Drama und Sciencefiction, hatte ich gegen Mitte des Buches die große Befürchtung, dass sich die interessante Grundlage nur als Mittel zum Zweck entpuppen, ja sich zum Schluss sogar in Trivialität auflösen könnte. Zum Glück war diese Angst aber vollkommen unbegründet. Richtig hektisch werden die Ereignisse zwar erst im letzten Drittel des Buches, dort schließen sich aber alle Handlungsstränge auf eine Art und Weise, die mich vollkommen zufrieden stellt: Ohne logische Brüche und mit einer geradezu natürlichen Eleganz.

Folgendes Fragment habe ich irgendwo aufgeschnappt: „Momente kosmischer Erhabenheit“ – Das trifft es wirklich sehr gut.

Also die Empfehlung, das Buch zumindest für einen Blick auf den Klappentext in die Hand zu nehmen.

Cebit 2008 Teil 8 – Fazit

Mit knapp 25€ pro Nase war der Messebesuch nicht mit großen Kosten verbunden. Allerdings ist die lange Autofahrt und das ganze Chaos rund um die Messe schon sehr anstrengend. Für einen Besucher, der sich nur nach den Neuheiten des nächsten Jahres umschauen möchte, wurde einfach zu wenig geboten, als dass ich mich auch im nächsten Jahr wieder auf den Weg machen würde.

Ein klares Messekonzept konnte ich eigentlich nicht erkennen: Auf der einen Seite standen die großen – für mich weitgehend uninteressanten – Hallen mit Software und Hardware für große Unternehmen. Und auf dem Weg zu den Hallen, in denen Unterhaltungselektronik mit großem Aufwand in Szene gesetzt wurde, watete man durch Massen von Billig-Produzenten.

Wahrscheinlich bin ich einfach mit den falschen Erwartungen zur Cebit gefahren und bin besser auf der Hobbytronic aufgehoben.

Dabei würde mich brennend interessieren, welchen Eindruck nun die echten „Fach“-Besucher von der Messe mitgenommen haben. Kennt da jemand eine gute Quelle?

Cebit 2008 Teil 7 – Klein Asien

Fast in jeder Halle waren diese merkwürdigen Stände zu finden, als hätte sie die Messeleitung an alle freien Stellen gequetscht. Asiaten auf einer Messe finde ich generell ja nicht so ungewöhnlich, nur verkauften sie alle die selben Produkte: Gehäuse für externe Festplatten, MP4 Player, Tastaturen und Mäuse. Gerade die letzten beiden Produkte waren allerdings fast überall nur hinter Glas zu betrachten – wenig sinnvoll, um einen hiesigen Verkäufer anzusprechen, wie ich finde.

Das Personal sah in den meisten Fällen auch wenig begeistert aus, was aber evtl. auch an den Beschlagnahmungen einen Tag zuvor liegen könnte. Und immer dieser hoffnungsvolle Blick, sobald man sich einem Produkt mit einem gewissem Interesse genähert hatte: „Möchten sie bitte unser Produkt in Deutschland verkaufen?“

Im Großen und Ganzen unterschied sich das Angebot aber ein keinster Weise von den eBay-Suchergebnissen der entsprechenden Kategorien (mit 20€ Versand aus Hongkong oder Thailand).

Cebit 2008 Teil 6 – GreenIT

GreenIT? Grüne Bambusstangen gab es im Vodafone-Stand mit dem coolen berührungs-sensitiven Boden, als Plastik-Deko-Grasflächen in den Vitrinen und als Grundfarbe mancher Corporate-Designs war es auch zu sehen.

Das Kontrastprogramm zur grünen Informationstechnik war dagegen überall präsent:

Noch nie habe ich so viele ATX-Schaltnetzteile mit Aufschriften zwischen 800 bis 2000W auf einem Haufen gesehen. Jeder Anbieter untermauerte die Daseinsberechtigung dieser Klötze mit munter durch Plexiglas strahlenden Quad-Core Quad-SLI Systemen, die mit unzähligen LEDs und Kaltlichtkathoden den halben Stand in Grün und Blau färbten. Da hat sich eine ganze Branche wohl abgesprochen, den ganzen GreenIT-Zirkus einfach zu ignorieren und einfach die Dinge zu zeigen, auf die Early-Adopter und Freaks nun einmal abfahren: Mehr POWER! *grunz*

Paradebeispiel dafür ist die Höllenmaschine der PC-Welt in der Version 3, die technologisch, vom Preis und mit Sicherheit auch beim Energieverbrauch das obere Ende der Fahnenstange darstellt. Ich meine mich sogar erinnern zu können, im letzten Jahr bei einem Gewinnspiel für den Vorgänger mitgemacht zu haben.

Ob die Messeleitung damit wirklich zufrieden ist?

Cebit 2008 Teil 5 – Unterhaltungselektronik

Die diesem Sektor wurde es für uns schon interessanter und es gab auch Innovationen zu bestaunen, die so noch nicht auf dem Markt sind.

An fast jedem Stand waren Displays in allen Größen ausgestellt. Natürlich vor allem LCDs der nächsten Generation in voller HD Auflösung und in aberwitzigen Abmessungen. Ganz hin und weg war ich von der Wiedergabequalität der wenigen gezeigten Rückprojektionsfernseher. Von Farbspektrum schienen die in einer ganz anderen Liga zu spielen, haben aber eine ähnliche Tiefe wie eine klassische Röhre.

Zwei Technologien möchten die Bildschirme drei-dimensional machen. Die eine setzt auf polarisierten Brillen, an einem anderen Stand war das Stereobild auch ohne weitere Hilfsmittel zu sehen. Eines haben aber beide Systeme gemein: Jeder Zentimeter abseits der idealen Blickrichtung wirkt sich gravierend auf die Qualität aus – dabei flimmert es auch so schon vor den Augen, dass ich keinen Epileptiker in die Nähe lassen würde. Die Auflösung war bei beiden Typen merklich unter Standard. Ich fürchte es handelt sich dabei eher um ein Nischenprodukt für Industrie und Medizin, wie auch die 3D Brillen, die sich nie wirklich durchsetzen konnten. Als Mensch mit Fantasie bin ich eigentlich auch selber in der Lage das Bild im Kopf in die räumliche Darstellung zu konvertieren und meine eh schon beanspruchten Augen zu schonen.

In einer gelungenen Präsentation zeigte Philips seine Ambilight/Aurea Variante für Spieler. In einem abgedunkelten Bereich konnte das System bei einem Shooter mit wuchtiger Bassunterstützung ausprobiert werden. In dieser Kombination mit Boxensystem würde ich es mir zu Hause schon gerne neben den Rechner stellen.

Cebit 2008 Teil 4 – Netzwerktechnik und Server

NetzwerkschrankNach weiteren Hallen mit Spezial-Softwarelösungen wurde zunehmend (kabellose) Netzwerktechnik ausgestellt. CAT-Kabel in allen Farben und Kategorien – Router, Accesspoints, Patchpanel und Adapter in SOHO Ausführung oder viel eindrucksvoller in 19 Zoll Bauweise.

Mal abgesehen von den Herstellern von optischen Übertragungswegen haben die hier ansässigen Firmen aber alle das Problem, dass sich ihre Produkte oft nur durch einen neuen Buchstaben im Übertragungsstandard von der vorherigen Serie unterscheiden. Die Gehäuseformen haben sich im Lauf der Jahre auch bewährt – zum Staunen reicht das dem touristischen Messebesucher leider nicht mehr. Alles schon bekannt, auch wenn findige Ingenieure in zahlreichen Überstunden ihr ganzes Können darin verarbeitet haben mögen.

NetzwerkschrankEine Halle weiter buhlten die Server-Konstrukteure um ihre Kundschaft. Dabei verblüffte mich vor allem die große Zahl an klassischem 19 Zoll 1HE Gehäusen. Gehört die Zukunft nicht den ultra-kompakten Blades bzw. ähnlich konzipierten Einschüben? Zumindest hatte ich das anhand den IT Meldungen der letzten 2 Jahre vermutet.

Aber auch hier:
Schnellere Mehrkern-CPUs, mehr RAM, durchdachtere Kühlung vs. stromsparende passiv-gekühlte eingebettete Systeme.

Besonders aufwendige Modelle hatten die Anbieter von biometrischen Zugangsystemen und RFID Druckern/Lesern aufgefahren. Koffer wurden auf einem Förderband durch ein Lesegerät geführt und Paletten vollautomatisch mit Lagerinformationen versehen. Durchaus interessant, da ja nicht auszuschließen ist, das ich später im Beruf mit solchen Systemen in Berührung komme. Fotos von der Technik durfte ich dort aber leider nicht machen.

Auch an jeder Ecke zu finden: Storagetower in allen Größen und Farben, NAS oder SAN.

Cebit 2008 Teil 3 – B2B

Direkt in den ersten Hallen zeigte uns die Cebit ihre triste Seite – zumindest aus Sicht dreier Informatikstudenten, die ausgezogen waren die elektronischen Wunder dieser Welt zu begutachten.

Die Beschriftungen an den Messeständen waren fast überall aus einer Feder. Mit kontextlosen Schlagwörter wie „Effizienz“, „Rentabilität“ und „Produktivität“ wollte jede Firma ihr eigenes CRM und DM System an die interessierten Frauen und Männer in  den grauen Nadelstreifen bringen. Dabei war man sich auch nicht zu schade, in großen Diagrammen „Zufriedenheit“ gegen „Kosten“ aufzutragen und dabeidie Stuhlreihen dazu mit übelstem Marketing-Geschwätz zu beweihräuchern. *schüttel*

Ohne jede Gimmicks oder Eye-catcher unterschieden sich die Stände nur durch die Farbgebungen. Das mag aber evtl. zum seriösen Image passen, das sich die Anbieter selber verpassen wollen: Durch und durch professionell, Effekthascherei für das eigene Produkt nötig.

Scheint immerhin zu funktionieren, wenn es den Status quo darstellt.