Tad Williams: Otherland 1 (Stadt der goldenen Schatten)

Ein knapp 1000 Seiten starkes Fantasy Buch, über eine Reihe Menschen, die sich im Internet der Zukunft verlieren. Die Welt hat sich äußerlich nicht groß verändert. Alles ist zwar ausgereifter, die Wände voller Displays und Technik, doch Armut, Verbrechen und moralischer Verfall sind Alltag. Einen großen Teil ihrer Zeit verbringen die Menschen im „Netz“ – in graphischen Simulation, durch die sie sich bewegen können. Als sehende, hörende und fühlende Avatare, je nach angeschlossenem Interface. Mehrere Handlungstränge, die man bis zum Schluss nicht auf einen gemeinsamen Sinn zusammenführen kann, ziehen sich durch das gesamte Buch.

Renie, auf der Suche nach den Leuten, die ihren Bruder über das Netz ins Koma versetzt haben. Sie wird begleitet von !Xabbu einem technisch begabten Ureinwohner Südafrikas, der ihr als treuer Freund zu Seite steht.

Da ist auch noch der Krieger Thargor aus der Simulation Mittelland mit seinem Gefährten Pithlit, der in die Mysterien rund um Otherland verwickelt wird und mit allen verfügbaren Mitteln nach der Wahrheit sucht.
Der Schlüssel zur Wahrheit, so wird rasch klar, ist die „goldene Stadt“. Nur ein kurzer faszinierender Blick darauf genügt, das Leben der Hauptfiguren aus ihren geregelten Bahnen zu werfen.
Da ich das Buch schon eine ganze Weile angelesen neben dem Bett stehen hatte, war ich am Ende des ersten Bandes etwas schockiert, dass die Geschichte so ohne Auflösung endet. Am ehesten zu vergleichen ist die Spannweite mit dem „Herrn der Ringe“. Die Gefährten haben sich gefunden und müssen nun (im zweiten, dritten und vierten Band), auf einem gemeinsamen Weg, das Böse besiegen, von dem sie nichteinmal wissen wie es genau aussieht oder wo es sich befindet.
Also wollte ich gleich per Internet den zweiten Band bestellen, um die Geschichte fortzuführen. Man liest doch keine 1000 Seiten, um dann alles wieder zu vergessen! Ein wenig Durchhaltevermögen war auch beim HDR von Nöten, um zu einem wirklich guten Buch vorzustossen. Doch was musste ich sehen: Nur Band 1 ist als Taschenbuch für 10€ im Handel – Teil 2-4 kosten jeweils über 26€ für die gebundene Ausgabe und liegen damit außerhalb meines Preisrahmens. Das ist wirklich sehr frustrierend.

Im Mai 2006 folgt der zweite Band als Taschenbuch, aber bei solchen Zeiträumen macht das Lesen keinen Spass. Wer weiß schon, wann dann Band 3 auf dem deutschen Markt erscheint 🙁

Jetzt hab ich nur 3 Möglichkeiten: Entweder ich kauf mir die Bücher und bin arm wie eine Kirchenmaus, ich finde jemanden in meinem Freundeskreis der die Bücher besitzt oder greife auf die Ausgabe in englischer Sprache zurück. Nur ob ich mir das zutrauen soll, wo das Buch nur so vor „NetzSlang“ strotzt? Da ist guter Rat teuer …

Christian

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