Archiv für den Monat: Dezember 2005

Lemminge

Lemminge

Ich hab es vor kurzem zu Ende gemalt. Davor stand es leider einige Zeit in der Ecke, weil mir die schwarze Acrylfarbe ausgegangen war. Doch ein Spontankauf und eine schlaflose Nacht später war das Bild dann doch fertig. Und gefallen tut es mir (wenn ich ehrlich bin) recht gut. Schön kräftige Farben und mit den schwarzen Rahmen wie ein Comic. Ich sollte meine Vorlagenmappe mit den Skizzen auf Löschpapier mal suchen, die ich im Geschichte LK immer angefertigt habe.

Christian

Tojasmin auf Antonidas

Meine Name ist Tojasmin und ich habe mich in den Dienst Stormwinds zum Schutze aller Verbündeten der Allianz gestellt. Im Wald von Elwynn machte ich vor einiger Zeit meine ersten Schritte in die Selbstständigkeit. Hinaus aus dem Schutze der Abtei Northshire stolperte ich in eine Welt voller Gefahren hinter jeder Ecke, in der man treue Gefährte finden kann und muss, um den Feinden die Stirn bieten zu können.

As kleines Mädchen war ein kleines Zimmer im Handelsdistrikt Stormwinds mein Zuhause. Der Platz war beschränkt und so spielte ich an den Kanälen und in den verwinkelten Gassen. Doch grade die hellen und rätselhaften Häuser der Magiebegabten zogen mich unwiderstehlich an. Ich zog oft alleine umher und versuchte in den einzelnen Läden und Kammern einen Blick auf die Wunder zu erhaschen die dort jeden Tag vollbracht wurden. Während meine Freunde lieber Fangen spielten oder von den verrückten Maschinen der Zwerge und Gnome schwärmten, saß ich im Laden des Meisters für Verzauberungen und beobachte die oft wunderlichen Kunden. Anfangs war ich dem Besitzer ein Dorm im Auge – nur ein kleines dummes Mädchen, das ihn bei der Arbeit störte – doch mit der Zeit durfte ich für ihn Botengäng erledigen, für die ich etwas zum Naschen oder ein paar Kupfer bekam.

Eines Tages führte mich die Auslieferung einer Schriftrolle bis in den Turm der Magier. Ich wusste von meinen Freunden, dass die Wachen niemanden auch nur in die Nähe des Aufstiegs ließen, der dort nicht hingehörte. Doch nun hatte ich einen Grunde und langsam stiegt ich die Stufen der Spiraltreppe empor. Der Meister des Portals sollte das Paket irgendwo dort oben entgegen nehmen. Auf den letzten Stufen hielt ich inne, weil plötzliche ein vielstimmiges Gemurmel die Luft erfüllte, ohne dass ich die Quelle ausmachen konnte. Die letzten Stufen ging ich also äußerst vorsichtig, das Paket fest an mich gepresst. Das Gemurmel hielt weiter an und schien irgendwie aus dem Mund des Portalmeisters zu kommen, auch wenn es noch so fremd klang. Ich hatte gehörigen Respekt und gab keinen Mucks von mir.

Das Murmel hörte abrupt auf und der ganze Turm schien sich zu verzerren, als ein gleißender Schnitt den Raum aufzureißen schien. Ich wurde so stark geblendet, dass ich mir das Paket vor das Gesicht hielt. Einige Sekunden später wagte ich die Augen zu öffnen und sah zum ersten Mal in meinem Leben ein Portal. Der Weg nach Darnassus schwebte im Raum und die Magie wabberte an den Rändern. Ich konnte das rote Herbstlaub rascheln hören, sah ein haushohes Baumwesen über die Steine eines breiten Weges stampfen und die Lichter über den Tümpeln schweben. Zwei Nachtelfen in langen Gewändern nährten sich dem Portal, gingen wie selbstverständlich hindurch und stiegen nach einer kurzen Begrüßung des Meisters die Treppen hinab. Das Portal schloß sich und nichts ließ mehr erkennen, was hier eben geschehen war.
Der Portalmeister wollte sich schon wieder seinem schwerem Arbeitstisch widmen, als er mich, die ich immernoch mit offenem Mund hinter ihm stand, bemerkte und sich langsam umdrehte.

Er sah mir einige Sekunden tief in die Augen, so dass es mir unangenehm wurde. Dann sagte er mit ruhiger Stimme:

Du scheinst einem Wunder beigewohnt zu haben, wenn ich so in deine Augen blicke. Aber das trifft es nicht. Das ein solch einfacher Verstand etwas so großes erschaffen kann, ist kein Wunder – es ist Magie.
Ich glaube du wirst eines Tages den Unterschied verstehen. Nun lauf zurück zu deinem Meister, dies ist kein Ort für ein Kind

In diesem Moment sah ich meine Zukunft vor Augen. Nun nachdem viele Jahre vergangen sind, darf ich selber diese Wunder wirken. Ich erschaffe Chaos aber auch Ordnung. Mein Geld verdiene ich mit mächtigen Zaubern auf Gegenstände aller Art – auch nähe ich gut genug um Kleidung anzufertigen. Doch meine wahre Gabe ist die Beherrschung des Feuers in allen erdenklichen Formen. Vielen Gefahren habe ich bereits getrotzt – manchmal brachte mich sogar das Feuer allein nicht mehr weiter, doch Hilfe bekam ich von Gefährten, die für die selbe Sache kämpften.

Ich habe mich einer Gruppe Abenteurer angeschlossen, bei denen ich mich wohl fühle. Denn für einzelne Helden ist in in unseren Zeiten schon lange kein Platz mehr. Dunkle Wolken ziehen am Horizont auf und die Gegner werden so zäh und absonderlich, dass der Kampf bereits in mir gegen die eigene Angst beginnt. Doch im Kampf um das Richtige und Schöne in der Welt kann es kein Zurück geben, sonst verliert sich die Welt für alle Zeit im Dunkeln.

Frustrierende Überraschung

Da habe ich heute morgen das 8. Türchen meines Adventskalenders aufgemacht und darin zu meiner Freude ein Überraschungsei gefunden. Das Schokoei habe ich direkt verputzt und dann das Unter- und Oberteil von Spongebob Schwammkopf aus dem gelben Plastikei geschüttelt. Dank meiner grundlegenden Kenntnisse der menschlichen Anatomie (aus entspannten Schulzeiten), die sich zu meiner Verwunderung 1 zu 1 auf Schwämme übertragen lassen, konnte ich das Modell innerhalb weniger Sekunden zusammenstecken. 🙂

Dann heute Nachmittag fällt mein Blick auf die Überreste des Schokofrühstücks und ein kleiner Zettel mit der Aufschrift „Magicode“, einer Zeichenfolge und einer Internetadresse fällt mir auf. Vor etwa 25 Minuten bin ich dann an den Rechner und habe gewartet bis die Flashseite geladen war. Dort habe ich mich nur kurz umgesehen und meinen Code eingegeben. Eine kurze Ladezeit später schwimmt ein Piratenschiff ins Bild – Zoom auf die Piratenschnecken – und eine Sprachausgabe ertönt, die mir die Tränen in die Augen treibt. Eine Mischung aus Kermit dem Frosch und Helge Schneider verkündet die Anfahrt auf die Schatzinsel.

Meine erste Aufgabe besteht nun darin mit der Maus das Schiff um die Klippen zu führen. Doch schon das erste versenkte Schiff lässt in mir die Vermutung aufkommen, das die angezeigten Klippen nur wenig mit den Polygonen der Kollisionsabfrage zu tun haben. So brauche ich volle 3 Minuten bis ich am rettenden Strand ankomme. Der Tod der schleimigen Besatzung von mindestens 30 versenkenten Schiffen liegt nun schwer auf meiner Seele. Ich fühle mich zeitgleich verärgert und glücklich, dass die Tortur nun ein Ende hat und das fürchterliche Untergangsgeräusch nie mehr mein Ohr quälen wird. Auf der Insel angekommen darf ich ein Mitglied der Mannschaft aus einer Höhle helfen. Ich lege einen Hebel um, baue eine Leiter aus Knochen und schwinge an Spinnenweben über 2 Abgründe. Einmal frisst mich noch eine Spinne, doch am Ende bin ich gespannt wie es weiter geht:
„Oh wir sind auf der falschen Insel.“ Ende. *stille*

Okay, ich kann mit Enttäuschung umgehen, doch als Mitglied der Zielgruppe wäre ich nun am Boden zerstört. Eine Ahnung formuliert sich in meinem Kopf. „Vielleicht sind es gar nicht die brutalen Fernsehserien und Computerspiele, die für die gewalttätigen Kinder und Jugendlichen unserer Zeit verantwortlich sind. Die Reihen der Opfer der Süßwarenindustrie erheben sich um ihrem Ärger Luft zu machen?“ *evilgrin*

Was auch immer die Welt noch erwartet – vor mir ist sie sicher, denn ich habe noch einen kleinen gelben Schwamm, mit dem ich jetzt spielen muss. Glück gehabt Ferrero.

Christian

Film: Cry Wolf

Cry Wolf PosterIn letzter Zeit haben wir es wirklich gut erwischt mit den Filmen der Sneak-Preview. Und so auch heute mit einem klassischen Serienmörder-wütet-in-Privatschule-Schocker.

Die Geschichte ist recht schnell erzählt. Eine junge Frau wird ermordet. Eine Gruppe gelangweilter Studenten erfinden im Rahmen eines journalistischen ‚Spiels‘ eine Serienmördergeschichte mit gängiger Täterbeschreibung (Tarnjacke + orangene Sturmmaske). Wie nicht anders zu erwarten, nimmt die Fiktion rasch all zu reale Züge an. Der Mörder taucht immer wieder auf und verbreitet Angst und Schrecken in der Gruppe. Das Halloween-Fest, dunkle Flure, menschenleer Bibliotheken bieten dafür genug Möglichkeiten. Die Hauptpersonen verlieren den Überblick über ihre eigenen Streiche, Personen verschwinden, Verdächtigungen werden untereinander gemacht, Panik bricht auf dem dunklen Schulgelände aus – Blut fließt

Der Film ist ein echter Höhepunkt des Genre, weil man doch recht oft auf die falsche Fährte gelockt wird und so fast der klassische Krimi Einzug hält (natürlich mit überraschender Auflösung am Schluss). Die Charaktere haben zwar auch klischeebehaftete Züge, diese fallen aber nicht sonderlich stark auf. Irgendwie ein würdiger Nachfolger von ‚Scream 1‘ ohne die überzogene Selbstironie des Films (den ich mir bei Zeiten nocheinmal anschauen sollte).

Gruppenbild

Fazit: Sehr guter Film, der den Erwartungen gerecht wird. Nervenkitzel, blitzende Messer, Misstrauen, Verwechslungen, Verdächtigungen – der wahren Mörder immer in der dunklen Ecke hinten den Personen.5,1 / 6 Sternen

  1. offizielle Homepage

Das Orakel spricht auch zu mir

Alles, was Gründlichkeit und Beharrlichkeit verlangt, erledigen sie zur vollen Zufriedenheit

Mit einer solchen positiven Prognose startet man doch gerne in den Tag! Wirklich erstaunlich, was die chinesischen Wahrsager doch alles über mein Leben wissen. Denn in der Tat habe ich heute erfolgreich meine Testatkarte gestempelt bekommen. Dabei habe ich allerdings wohl eher Beharrlichkeit als Gründlichkeit walten lassen. 🙂

Den gestrigen Tag würde ich als bipolar bezeichnen. Da steht man mal Sonntags vor Mittag auf, um was für die Uni zu machen und dann will auf einmal der Computer nicht mehr. Man probiert den ganzen Tag rum, installiert Windows neu und stellt am Ende fest, dass nur noch eine Fehlerquelle in Frage kommt. Die schön volle 160GB Platte die nur teilweise sporadisch gesichert wurde. So viel weg – eigentlich alles an eigenen Dateien und Grafiken, die von der Größe nicht mehr auf meine 1GB Speicherstick gepasst haben. *snief*

Ich glaube irgendwas hat da wohl so einen Plan. Alle 2-3 Jahre passiert mir sowas mit meinen Rechnern. Vielleicht brauch man in seiner Datensammelei in regelmäßigen Abständen diesen Supergau, um daran erinnert zu werden, dass Sicherheitskopien vielleicht doch nicht gänzlich vergessen werden sollten oder um mit dem unweigerlichen Neuanfang wieder Spass aufkommen zu lassen. Jetzt im Nachhinein fällt mir auch nur noch ein Bruchteil der Dinge ein, die in Nirvana geladet sind, also scheint der wahre Verlust nicht so groß zu sein. Das große Heulen kommt ja vielleicht, wenn mir doch noch etwas wirklich Wichtiges einfällt.

Mit dem Neuanfang zieht auch gleich neue Technik in meinen Rechner ein: SATA. Da haben die unbenutzten Steckplätze auf meinem Mainboard auch mal was zu tun. Also auf ins Internet – 160*10^9 frisch duftende Byte wollen gefüllt werden. *hach* Herrlich!

Achja. Warum „bipolar“? Weil es einfach nichts Schöneres gibt, als einen gemütlichen Sonntagabend mit seinem Schatz und einem guten Film unter dem Dach zu verbringen, wenn draußen der Regen an die Scheibe prasselt. Alles nimmt immer ein gutes Ende – sogar ein Festplatten-Crash-Tag.

Macht es gut,
Christian