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Vor der Deponie im Gebüsch

Gestern morgen auf dem Weg zum Bahnhof habe ich am örtlichen Abfallhof gehalten und bin mit einem kaputten Receiver unter dem Arm zum Elektronikmüll-Container geschlendert. Das ist immer eine interessante Sache – manchmal verlasse ich den Hof hinterher mit mehr und vor allem anderem „Schrott„. Einen funktionierenden Kopierer und einem Doppel-DVD Player habe ich auf diese Weise schon auf diversen Recycling-Höfen abgegriffen. Brauchbare Schaltnetzteile aus allerhand Gerätschaften gar nicht erst eingerechnet. 😉

Leider war in den Metallkörben dieses Mal nichts Interessantes. Auf dem Rückweg zum Auto sah ich aber einen verdreckten mit Eiskristallen überzogenen Flachbildschirm in der Seitenbepflanzung, der schon einige Nächte dort verbracht zu haben schien. Ich rang bis zur Autotür mit mir, ob ich das Teil aus Neugier in den Kofferraum packen soll, obwohl es ja offensichtlich unmöglich war, dem Bildschirm jemals wieder Leben einzuhauchen.

Was auch immer mich schließlich geritten hat, das Ding wanderte in meinen Kofferaum, um dort allmählich aufzutauen und meinen Boden zu beschmutzen. 😉

Zu Hause entfernte ich das Gehäuse und war sehr erstaunt, dass das Panel trotz Nächte im Frost und Kält nicht geplatzt oder sonstwie beschädigt war. Einzig Schlamm und Feuchtigkeit störten den ersten Eindruck etwas. Die Steuerplatine, sowie der Doppel-Inverter sahen ebenfalls ganz gut aus. In mir wuchs die Hoffnung zumindest die Elektronik noch in Betrieb nehmen zu können. *träum*

Die Betriebspannung war mit 12V ganz nach meinem Geschmack, die Kontakte schnell angelötet und an meinem Bastel-ExAT-Netzteil angeschlossen . Das grüne Licht der Power-LED stimmte mich danach sogar noch zufriedener. Das Panel durfte zur Sicherheit noch eine Stunde auf der Heizung verbringen, bis ich das finale Experiment wagte:

AT Netzteil -> TFT-Platine <- altes VGA-Kabel <- alter ThinClient

Strom an. Warten. Ein hochfahrendes Linux-System läuft zeilenweise über den Schirm. Juhuuu!

Auch den Test als Sekundär-Monitor an meinem Rechner wird bisher tadellos bestanden. Meine Vermutung: Das Netzteil hat seinen Geist aufgegeben und dank exotischer Strombuchse landete der 17“ TFT einfach auf der Deponie bzw. außerhalb der Öffnungszeiten halt im Gebüsch davor. Robuster als vermutet scheint die Technik darüber hinaus auch noch zu sein.

Fazit:

  • Mit einem provisorischen Netzteil kann ich gut leben.
  • Ein VGA-Kabel ist dank DVI-Monitor + Grafikkarte ebenfalls übrig

Wenn ich das Gehäuse nun auch wieder zusammengebaut bekomme, kann sich Andrea endlich von ihrem fiependen CRT der Marke „Teslaspule“ trennen. 🙂

Vielen herzlichen Dank an den unbekannten Wohltäter!

Nachtrag:

Es ist übrigens ein Hansol H711 mit 350:1 Kontrast, 250 cd/m² Helligkeit und 25 ms Schaltzeit. Beim Zusammenbau sind nur drei Schrauben übrig geblieben – ein gutes Zeichen. 😉 Beim Nachmessen ist mir noch aufgefallen, das mein modifiziertes Netzteil auf der 12V Schiene nur noch knapp 10V liefert, was aber offensichtlich kein Problem darstellt.

DVD-RAM (Packet Writing) im NEC AD-7170S

Ich habe mir vor einer Woche einige DVD-RAM Medien im örtlichen Elektronik-Discounter gekauft, um meine Daten einfach und sicher archivieren zu können. Da ich auf meinem Rechner (Windows XP) eh schon die Nero Burning ROM Essentials Suite installiert hatte, wollte Nero InCD nutzen, um die Medien wie einen Wechseldatenträger zu beschreiben. Doch die Fehlermeldung, dass mein Laufwerk dieses Medium nicht beschreiben kann, machte mir einen Strich durch die Rechnung. Auch eine Test-Installation von Drive Letter Access von Sonic Solutions führte zu einer ähnlichen Fehlermeldung.

Eine Email an den Support von Sony/NEC/Optiarc ergab eine Antwort im Sinne von „Müsste aber klappen“ und ich solle mich auf Nero InCD beschränken. Das ebenfalls verlinkte Firmwareupdate hatte ich bereits selber gefunden und installiert: Ohne Erfolg

Die Lösung brachte das Wikibook: DVD-RAM – besonders Kapitel 3 Abschnitt Microsoft Windows, in dem erwähnt wird, dass die Panasonic OEM-Treiber modifiziert auch mit Laufwerken anderer Hersteller arbeiten und sich diese sauber in das Dateisystem einbinden. Netterweise wird im Abschnitt Weblinks gleich ein fertiger Universaltreiber verlinkt (aktuell „MEIUDF-5.3.0.1_XP-x86_EN.exe“), der mein Problem nach einem Neustart gelöst hat.

Ich kann endlich die DVD-RAM mit den (dem Treiber beiligenden) Tools formatieren und per Drag&Drop im Windows-Explorer mit Daten füllen.

Da inzwischen viele der neuen Multi-Format-Brenner auch DVD-RAM beschreiben können, liste ich (in meiner Euphorie) auch mal kurz die Vor- und Nachteile dieser Technik auf. 🙂

  • Haltbarkeit von mindestens 30 Jahre (DVD ~ 10 Jahre)
  • 100.000x Überschreibbar bei 2x Rohlingen (DVD-RW ~1.000)
  • einfache Handhabung wie ein 4,7 GB große Diskette
  • geringere Schreibgeschwindigkeit
  • Kompatibilität mit älteren Laufwerken oder Standalone-Playern (generell) schlecht

Mehr Details über die oberen Links.

Tolles und vollkommen unterschätztes Format. 🙂

Erste Netzwerkkarte

Beim Aussortieren alter Rechnungen ist mir gerade ein kleines Schätzchen aus dem Jahre 1998 in die Hände gefallen. Eine Rechnung über 70 DM für 2 Netzwerkkarten (meine erste eigene) – schön mit BNC Kabel und T-Stücken + Endwiderstand. Zu dieser Zeit gab es glaube ich auch schon die heutigen Ethernetkarten, die uns aber zu teuer waren. Auf eine freie Fläche der Seite habe ich mir eine kleine Kurzanleitung für die Konfiguration des TCP/IP Netzwerkes aufgeschrieben.

Dort hat aber nicht nur die IP-Adresse merkwürdige Trennzeichen (‚-‚) – auch die Subnetzmaske ist absolut abenteuerlich zusammengesetzt. Leider hab ich keine Erinnerung mehr daran, wie lange Niko und ich damals gebraucht haben, um die Konstruktion schließlich ans laufen zu bekommen. Das Nullmodem-Kabel war im Umgang auf jeden Fall einfacher und auch deutlich preiswerter.

Könnte ich nur sagen: „Gut das die neue Technik nicht mehr so fehleranfällig ist.“ Leider saß ich dafür schon vor zu vielen mysteriösen WLAN-Problemen. In der Tat hab ich mir erst vor kurzem ein neues Nullmodem-Kabel gekauft. 😉

24VAC

Es ist wohl doch nicht so einfach 24V Wechselspannung mit ausreichender Leistung für meinen Ultraschall-Nebler aufzutreiben. Mein einziger Transformator leistet bescheidene 200mA und ausreichende (Ringkern-)Trafos (~1500mA) gehen für eine Menge Geld über den Tisch. Selbstwickeln traue ich mir noch nicht zu – vielleicht bietet ja Andrés Bastelkiste etwas passendes? 🙂

Computerclub 2

Ich höre jetzt schon einige Zeit den Podcast „Computerclub 2“ – die hörbare Fortsetzung des WDR Computerclub. Da ich den alten Computerclub auf der Mattscheibe leider nie bewusst gesehen habe, kann ich die beiden Moderatoren einfach nicht richtig einordnen.

Sie unterhalten sich über ihre „Netz-Anfänge“ mit dem BTX-System und interviewen jede Sendung Experten zu dem jeweiligen Thema. Trotzdem habe ich oft den Eindruck, dass die beiden Herren eigentlich gar nicht (mehr ?) wirklich wissen worüber sie reden. Manchmal schwingt beim Aussprechen einzelner Fachbegriffe so viel Skepsis und Abstand in ihren Stimmen mit, dass ich nur die Stirn runzeln kann. Entweder haben die zwei nur einige wenige Grundlagen der neusten Techniken während der Vorbereitung auf die Sendung aufgeschnappt, ohne sie überhaupt verstanden zu haben oder sie mimen zum Teil die interessierten Laien in Perfektion, um den Studiogästen die Erklärungen auf einem Niveau zu entlocken, die für die angestrebte Zielgruppe auch verständlich ist. Das fällt mir immer besonders dann auf, wenn einer von ihnen die Verschwörungstheorien (Microsoft telefoniert ständig nach Hause & Co) auspackt und gefährliches Halbwissen mit beiden Händen in die Menge wirft. Das dürfte ziemlich genau dem Bild der Computerwelt entsprechen, dass die Nichtfach-Presse mit ihren selektiven Meldungen über Sicherheitslücken, Viren und Technologiehypes malt.

Da habe ich immer das starke Bedürfnis im Studio anzurufen und die Sachen aufzuklären. Bisher sind auch alle Gäste ruhig geblieben und konnten sich verkneifen den roten Buzzer mit der Aufschrift „DAU-Alarm“ zu drücken. 😉 Wahrscheinlich ist es einfach nur die grundverschiedene Art, mit der sich diese Generation der Technik im Allgemeinen nährt, die mich so verwirrt – vorsichtig abschätzend und nicht wild herumklickend.

Dieser Podcast ist bestimmt keine verlorene Zeit – sollte man auch der Meinung sein, bei vielen Themen schon genug Hintergrundwissen zu haben – dazu sind die Kommentare und Dialoge einfach zu spaßig. Man merkt, dass die Moderatoren schon etliche Jahre gemeinsam vor der Kamera/dem Mikro stehen – ein perfekt abgestimmtes Team.

PS: Vor meinem geistigen Auge sehe ich zwei ältere Herren, die mit skeptischen Blick unter der Brille hervorlugen, während sie versuchen eine PCI Karte in den AGP Port zu hämmern. Gemein – ich weiß. 😀

Alle Jahre wieder Floppysalat

In meinen beiden PCs sind sie nicht mehr eingebaut: 3,5 Zoll Diskettenlaufwerke.

Jedes Mal wenn ich die Dinger einbauen musst, konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, an welchen Abgriff das Laufwerk angeschlossen werden musste und welche Polung auf welcher Seite von Bedeutung ist. Manchmal macht das Laufwerk gar nix, dann leuchtet es dauerhaft oder funktioniert< – in seltenen Fällen – auf Anhieb. 😉

Da lob ich mir mein USB-Diskettenlaufwerk für Notfälle.

Diese Nacht wollte es mal wieder gar nicht funktionieren. Polung und Positionen in sämtlichen Variationen durchgetestet. Anschließend zwei Mal das Kabel ausgetauscht, bis ich mich an die Arbeit gemacht habe alle 6 Diskettenlaufwerke durchzutesten, die in meinem Besitz sind. Der größte Erfolg war das fehlerlose Booten in Windows und das Erscheinen des Formatierungsdialogs bei einer alten Diskette. Aber … „Diskette kann nicht formatiert werden.“ 🙁

Also das ganze Spiel wieder ab Anfang.

Und was war nun das Problem? Die blöde Diskette war defekt. Über eine Stunde sinnlose Hardwaretauscherei. *kopfschüttel*

Immerhin ist der PC nun auslieferbereit.

ATX-Irgendwas-Gehäuse

Eigentlich sollte es doch ganz einfach gehen:

Board, Speicher und P2 CPU liegen bei mir noch im Schrank. Ein altes Gehäuse plus Netzteil stehen noch bei Andi im Keller. Eine Festplatte in ausreichender Größe lässt sich auch noch finden. Fertig ist der PC aus der ATX-Urzeit …

… wäre im Gehäuse nicht noch ein verklemmtes Sockel 7 ATX Board gewesen.
… gäbe es eine ATX-Blenden Aussparung im Gehäuse.
… hätte der Frontpanel-Stecker eine Standardform.

Die LEDs und den An-Aus-Schalter konnte ich noch ohne Probleme gegen Bauteile aus meiner Bastelkiste austauschen. Für die viereckige Aussparung für die ATX Schnittstellen musste ich aber zu schwereren Geschützen greifen und das Blech mit meinem Dremel Clon wegschneiden. Von der klassischen Schnittstellenverteilung (Tastatur + Maus links, …) hatte das ursprüngliche Mainboard noch nichts gehört. Durch den Metallstaub hab ich bestimmt mein Leben um einige Tage verkürzt. 😉
(Merkzettel: Staubmasken und Schutzbrille kaufen)

Immerhin ist der Rechner nun vollständig und auch schon frisch mit einer alten Windows 2000 Lizenz bestückt. Sogar nen alten SCSI CD-Brenner hab ich noch irgendwo gefunden.

Tja. Was einige Leute stiefmütterlich im Keller vergammeln lassen oder an den Straßenrand stellen, vervierfacht bei anderen Personen die Rechenkraft. 😛

Recycling rocks.

Die neue UB CIP-Insel

Ich sitze gerade vor einem Rechner in der neuen CIP-Insel der Universitätsbibliothek. Sehr elegant und modern – ganz in weiß, mit optischer Maus und schnellem TFT. So früh wie heute sitzt hier noch fast niemand rum – da kann ich schnell ein paar Zeilen hier schreiben.

Wirklich traurig an der Situation ist eigentlich nur, dass hier mehr als 20 Rechner vor sich hin idlen, die in wirklich jedem wichtigen Ausstattungsmerkmal besser sind als mein in die Jahre gekommener Rechenknecht zu Hause. 3 GHz. 1GB Ram. Sogar die Grafikkarte (Marke Geforce) hat doppelt soviel Speicher wie meine Radeon. Und nicht ein einzigen Geräusch übertönt das beständige Summen der Bibliotheksklimaanlage. Ich musste das Ohr an das Gehäuseblech pressen, um überhaupt eine sanfte Vibration und einen warmen Luftzug spüren zu können.

Das kann natürlich bei aller Freude über einen brauchbaren Arbeitsplatz nachdenklich machen. Sollte ich mir aufgrund des Wetters einen Großteil der Kosten für den Winterurlaub sparen können – nämlich den Skipass 🙁 – wird das Geld wohl in einen neu einzurichtenden Sparstrumpf wandern, damit ich irgendwann in nächsten Jahr wieder in die Mittelklasse der Informationstechnik aufsteigen kann.

Gerade als Student der Elektro- und Informationstechnik ist das ja fast eine Prestigefrage. 😉

Christian