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Stuttgart 21

Die ernsthafte Diskussion/Berichterstattung über Stuttgart 21 hat sich vor wenigen Stunden erledigt.

Gewonnen hat das Echtzeitweb mit Videos von weinenden Schülern und dem Bild eines Mannes dem der Wasserwerfer ein Auge entfernt hat. Das hier hier offensichtlich etwas böse schief gelaufen ist sollte jedem klar sein. So sollte niemals das Ergebnis eines (friedlich geplanten) Protestes aussehen, bei dem die Fällung von Bäumen verhindert werden soll. Wie auch immer die Analysen in den nächsten Stunden aussehen werden, die Polizei hat auf jeden Fall verloren – egal ob dafür jemand von Oben seinen Kopf hinhalten muss und die Meinung im Nachhinein in die andere Richtung kippt.

Immer wenn ich diese Berichte und Blogeinträge lese die laut „Polizeigewalt“ schreien, versuche ich mir immer im Geiste die Situation aus allen Perspektiven vorzustellen. Die Anwesenheit vermummten Randalierer lässt vieles im anderen Licht erscheinen. Die aktuell verfügbaren Fotos haben den Trend im Netz vorgegeben. Wenn schon 1000 Leute auf den Like-Button geklickt haben, geht jede Relativierung im Schwarm unter. Wobei „Like“ in diesem Fall ja vor Sarkasmus nur so trieft.

So gerne ich in solchen Situation die eigentliche undurchsichtige Sachlage ausblende, um aus einer neutralen Position nur noch die Abfolge der Äußerungen und das Hin- und Herkippen der öffentlichen Meinung beobachte, liegt es in Anbetracht solcher brachialer Momentaufnahmen jenseits des menschlich Machbaren. Diese Schlacht hat die Exekutive mit dem ersten Blogeintrag bzw. Tweet bereits verloren.

Visitenkarten mit „Müller/Meier/Schulz, Bereitschaftspolizei“ würde ich die nächsten Tagen lieber nicht auf Afterwork-Partys verteilen.