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Film: Inception

Niko und ich waren gestern seit langem mal wieder im Kino. Der Film hatte wegen Überlänge und Wochenendzuschlag einen stolzen Preis.

Der Trailer zeigt ja bereits, dass man sich im Film auf die Naturgesetze nicht sonderlich verlassen kann. Bei aller Action ist der Film dabei aber auch so intelligent konstruiert, dass man sich nur wundern kann, dass keine grandiose Literaturvorlage umgesetzt wurde. Gelegentlich muss man echt überlegen, auf welcher Ebene der Realität sich die Personen gerade befinden, so schnell sind die Übergänge. Und es geht sehr weit in Tiefe.

Von der Handlung darf ich leider gar nichts verraten, sonst nehme ich euch die Genugtuung, wenn ihr nach den ersten Szenen selber darauf kommt. 🙂
Dass es am Ende von der Logik doch nicht 100% hinkommt (sondern 96%), haben wir erst auf der Rückfahrt gemerkt – ein gutes Zeichen. Die Momente in denen man Kopfschmerzen bekommt, weil die technische Hintergründe einfach nicht plausibel erklärt werden, gehen vorbei. Obwohl ich da empfindlich bin war ich nach „für das Militär entwickelt“ schnell wieder auf Kurs.

Die Wiederansehbarkeit liegt irgendwo zwischen The 6th sense, The Cell und Matrix 1.

Das Ende ist ebenfalls super gelöst. Ich wette mit euch, ihr wollte mit einer Mischung aus Verärgerung und Vergnügen aufspringen. 😉
Absolute Reingeh-Empfehlung – ich glaube nicht, dass der Film auf DVD funktioniert. Ganz großes Kino.

Avatar

Gestern Abend waren wir im Leverkusener Cineplex, um uns Avatar anzusehen. In der 3. Dimension – das erste Mal für mich, wenn man die kleinen Filmchen aus den Vergnügungsparks außen vor lässt. Die erste Hälfte des Filmes war mir noch etwas schwindelig, was sich in der zweiten Hälfte aber gar nicht mehr bemerkbar machte. Modisch sehen die Shutterbrillen auch nicht gerade aus, störender finde ich da schon den recht breiten mittleren Steg, auf dem der Sensor für die Synchronisierung sitzt. Wenn es die Dinger als Kontaktlinsen geben würde, würde ich mir den Kauf ja fast überlegen – wäre das nicht mal ein schönes Anwendungsfeld für die drahtlose Energieübertragung? Außerdem muss ich in Zukunft meine Sitzplatzwahl überdenken, weil der 3D-Effekt schon etwas leidet, wenn ein „nahes“ Objekt plötzlich an den Rändern der Leinwand abgeschnitten wird.

Aber kommen wir mal zu Film selbst:

Wahnsinn. Ich bin so dankbar und positiv überrascht, dass sie keinen Jar Jar Binks eingebaut haben. Dieser Film hat er wirklich verdient, für ein paar Jahre alle Umsatzrekorde inne zu haben. Für 4 Stunden habe ich die Menschheit und das Militär im Besonderen abgrundtief gehasst. Dabei wird nicht übermäßig auf die Tränendrüse gedrückt und auch die romantischen Szenen wirken nicht albern. Einzig die „Beschwörungszenen“ um die „IhrWisstSchonWelche“-Bäume wirkten auf mich etwas aufgesetzt – die Trance-ähnlichen Zustände passen nicht so recht zu den Na’vi oder hätten zumindest vorher einmal auftauchen müssen. Mit Sorge hab ich auch gelesen, dass Cameron den Film inzwischen als ersten Teil einer Triologie sieht – bitte nicht mit den selben Folgen wie bei Matrix seinerzeit.

Auf jeden Fall reingehen! Ich würd‘ ihn mir sogar noch ein zweites Mal ansehen.

Film: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Ich weiß eigentlich gar nicht, was alle Welt an diesem Film auszusetzen hat, denn ich habe mich heute sehr gut amüsiert. Okay, mit der Physik nimmt des Film noch weniger genau als seine Vorgänger, was ich einer Abenteuer-Komödie aber durchaus verzeihe.

Das KdK in dieses Genre einzuordnen ist, scheinen viele Kommentatoren im Laufe der Jahre vergessen zu haben: Die Indyfilme haben zwar Kult-Status, sind aber bereits zu überzeichnet und voller Klischees, als dass man sie erst mit einem Querschuss wie Jar Jar Binks in die Slapstick-Ecke schubsen müsste – darin stehen sie eh schon mit einem Bein!

Der Film spielt grundsätzlich auf bekanntem Terrain: Verfolgungsjagd, Dschungel, Schlangen, Skorpione, übernatürliche Artefakte, die Bösen, Liebesgeschichte, jugendlicher Leichtsinn, …

Alles ein wenig aufgefrischt und geradezu comicartig erzählt. Besonders den Anfang könnte man problemlos in schwarze Kästen packen – Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eindeutig gesinnt und Schlüsselszenen kann man einfach abfotografieren.

Wie oben bereits geschrieben: Ich hatte mit dem Film meinen Spaß und würde die Karte auch ohne Kinodienstag-Rabatt nicht bereuen. Geht, bevor sich der Vorhang öffnet, noch einmal in euch und schüttelt die hohe Erwartungshaltung ab, der auch die Vorgänger nicht gerecht werden könnten. Dann macht Indiana Jones 4 Freude.

[SPOILER]
Mit der Auflösung der Handlung begibt sich der Film zugegebenermaßen auf dünnes Eis. Sciencefiction ist ja traditionell als Genre so abgeschottet und in sich geschlossen, dass diese ungewohnte Vermischung fast wie ein Sakrileg daher kommt. Dort hat der Fokus auf Erforschung, Abwehr und Gefressenwerden zu liegen und darf sich auf keinen Fall einem anderen roten Faden unterordnen! Diese Neuorientierung musste ich auch zunächst verdauen …

Sneak Preview: The Eye

The EyeHabe den Film „The Eye“ mit Jessica Alba in der Hauptrolle gerade zu 50% im Kino gesehen. Ich habe aber natürlich nicht in der Mitte das Kino verlassen, sondern in vielen dunklen Szenen die leere Bankreihe vor mir genauer inspiziert. Diese Grusel-Shocker sind halt einfach nichts für mich Angsthasen.

Inhalt: Die blinde Violinenspielerin Sydney bekommt eine Hornhaut-Transplantation und lernt anschließend wieder sehen. Dabei gewinnt sie neben den neuen Eindrücken ihrer Umgebung auch immer wieder verstörende und gewalttätige Visionen hinzu, auf deren Ursache sie erst nach und nach stößt.

[Spoilerwarnung] Die Geschichte scheint dabei herausgekommen zu sein, als man versuchsweise „The Ring“, „Final Destination“ und „The 6th Sense“ zusammen in den Mixer gesteckt hat. Sydney sieht schlichtweg „tote Menschen/Geister“, die in der Vergangenheit/naher Zukunft ihr Leben ausgehaucht haben bzw. aushauchen werden, um nach dem Tod gleich von nebeligen Sensenmännern abgeführt zu werden. Diese Gabe wurde ihr – der Titel verrät es bereits – mit der neuen Sehkraft chirurgisch eingepflanzt. Diese Theorie des „zellularen Gedächtnisses“ wird übrigens recht plump aus dem Off eingeführt. Einige Schockelemente später ist auch halbwegs klar, welche Aufgabe die Vorbesitzerin noch für sie vorgesehen hat, bevor wieder Normalität eintreten kann. Dazu kommt noch ein Augenspezialist/Psychiater/zukünftiger Freund, der als Gesprächspartner dient.

Technisch ist der Film eigentlich ganz okay, wenn sich nicht ständig die selbe Vision und damit die selben Effekte wiederholen würden. Da nur ein einziger Schreckensmoment nicht von der typischen Spannungsmusik angekündigt wird, hätte ich also auch ruhig komplett hinschauen können. 😉

Genrefans könnten durchaus ihren Spaß mit dem Streifen haben – mich haut er leider nicht so vom Hocker.

Am 29.05.2008 läuft der Film offiziell an.

Film: Beowulf

Diesen Film habe ich mir ohne jedes Vorwissen der nordischen/altenglisch Mythologie angesehen. Den TV-Trailer habe ich auch nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen und mir erst vor dem Kino sagen lassen, dass der Film komplett computeranimiert ist.

Zur Handlung:

Das Monster Grendel verwüstet den Thronsaal des dänischen Königs und tötet viele seine Untertanen. Verzweifelt verhängt der König ein hohes Kopfgeld und lockt so Held Beowulf mit seinen Männern in sein Land. Es gelingt ihm, Grendel in zwei blutigen Kämpfen zu vernichten. Doch hinter Grendel versteckt sich eine noch viel gefährlichere Bedrohung, die Beowulf und der Zuschauer erst im Laufe zum Ende der Geschichte vollkommen erkennt. Außerdem ist da die Frau des Königs, die sich zu Beowulf hingezogen fühlt und die vom Leben nicht immer belohnt wird.
Die Geschichte liest sich wie ein altes blutiges Märchen, das sie im Grunde ja auch ist: Kampf, Dämonen, Liebe und Intrige.

Um so schlimmer, dass man sich den ganzen Film mit der Rendertechnik herumärgern muss, die einfach noch nicht das Zeug hat, solche Filme angemessen zu präsentieren. An so vielen Stellen konnte ich nicht widerstehen, die zugrunde liegende Technik zu analysieren, weil sie oft nur zum Selbstzweck in Szene gesetzt wird (verrutschende Steine, Oberflächen, fließendes Blut, …). So kann der Anspruch auf Foto-Realismus ein die Hose gehen – man wird einfach aus der Handlung gerissen. Von den Animationen war besonders die fehlende Mimik (Botox?) der Königin an vielen Stellen sehr störend.

Die Präsentation ist absolut ungewöhnlich, aber in der Gänze durchaus auch wieder stimmig (Grendel z.B. sieht man sein Leiden wirklich an). Die Videosequenzen aus dem PC-Spiel Diablo 2 haben einen sehr ähnlichen Charme.

Mir hat der Film eher durchschnittlich gefallen. Das liegt aber nicht nicht nur an der Darstellung, sondern auch an der etwas merkwürdigen Handlung, die sich durch zahlreichen Dialoge etwas zieht. Filmen über Ehre, Reichtum, Pflicht und Ruhm bin ich leider etwas überdrüssig. Trotzdem ein faszinierendes Beispiel, wozu die Technik zur Zeit in der Lage ist … oder halt noch nicht.

Ich werde mich bei nächster Gelegenheit mal in der Videothek nach anderen Verfilmungen der Sage umschauen.

Offizelle Seite: www.beowulfmovie.com

Film: Harry Potter und der Orden des Phönix

Der siebte Band liegt seit ein paar Tagen auf meinem Tisch. Bis Kapitel 3 hab ich es bisher geschafft. Nach dem heutigen Abend wird es wohl eine lange Nacht werden, in der ich noch die eine oder andere Seite zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand bringen werde. (Welch‘ umständliche Beschreibung) 😉

Nun aber zum aktuellen Film: Harry muss sich kurz vor Schulbeginn gegen zwei Dementoren verteidigen. Durch den gesetzeswidrigen Einsatz von Magie durch einen Minderjährigen, droht er von der Schule verwiesen zu werden. Dumbledore kann dies aber im letzten Moment verhindern. Er findet daraufhin Unterschlupf beim Orden des Phönix, der sich dem erstarkenden Lord Voldemort zum zweiten Mal entgegen stellt. Mit Dolores Umbridge – als neue Lehrerin in „Verteidigung gegen die dunklen Künste“ – gewinnt das Ministerium für Zauberei zunehmend Einfluss auf den Alltag in Hogwarts. Während sich die Anzeichen auf Vorldemorts Anwesenheit im ganzen Land verdichten, diskreditieren das Ministerium und die Presse Dumbledore und Harry wo sie nur können. So wird es Zeit die Dinge selber in die Hand zu nehmen.

Über die Detailtreue kann ich leider nicht mehr viel sagen – dafür liegt das Buch schon zu lange zurück. Natürlich wurde kräftig gekürzt, um einen Film in regulärer Länge zu produzieren. So bleibt der Streifen aber auch über die ganze Länge spannend und ist – meiner Meinung nach- sogar noch eine Spur besser als seine Vorgänger. Gerade das Feuerwerk, das beim End-Duell abgebrannt wird, kann sich wirklich sehen lassen. An die etwas dürftige schauspielerische Leistung von Daniel Radcliffe hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Auch wenn er mit jedem Film besser wird, fällt gerade der Kontrast zu Imelda Staunton (als Dolores Umbridge) auf, die – ohne Frage – für diese Rolle geboren wurde. 🙂

Fazit: Immer hinein ins Kino.

Film: Stirb langsam 4.0

Endlich wieder ein Film, der es wert zu sein schien, abseits aller Sneakpreviews zum Vollpreis angeschaut zu werden.

Der Cop John McClane (Bruce Willis) musste sich gerade noch mit seiner Tocher Lucy und einer „Autobekanntschaft“ streiten, als er den Auftrag bekommt der Hacker Matt Farrell (Justin Long) zu einer Befragung in seiner Wohnung abzuholen. Der vermeintliche Routineauftrag gipfelt in der unerfreulicher Bekanntschaft mit einem Killerkommandos, dass auf Befehl des Bösewichts Thomas Gabriel (Timothy Olyphant) Matts Wohnung konsequent demoliert. Derweilen versinken die USA in einem wohl geplantem Chaos. Abgeschaltete Ampelanlagen, Anthrax-Alarm in öffentlichen Einrichtungen, ins TV-Programm eingespeiste Videonachrichtungen sorgen für ein gepflegtes Durcheinander, durch das McLane nun seine Zielperson geleiten muss – Gabriels bestausgerüstete Handlanger stets auf der Fersen. Während die Behörden noch rätseln welche wer hinter dem Angriff auf die Infrastruktur des Landes steckt, nehmen McLane und seinen neuer Partner die Sache aus der Not selbst in die Hand.

Und zwar richtig. Wohl dem, der den Film in einem THX-Kino in voller Lautstärke anschauen darf. Die Bösewichte lassen nämlich nichts ungenutzt, McLane das Leben schwer zu machen. Die Kugelsalven, abstürzende Helikopter, jede Menge Blechschäden, angreifende Kampfjets – gewürzt mit den unvermeidbaren trockenen Sprüchen – kommen so bestens rüber. Darüber hinaus staunt man den ganzen Film über, mit welcher Leichtigkeit die Bösen mit einem Tastendruck jedes beliebige computergesteuerte System kontrollieren können. Der technisch nicht-unbedarfte Kinogänger muss an machen Stellen wirklich beide Augen ganz ganz fest zudrücken. Dank Niko konnte ich mich aber seelisch darauf einstellen. 😉 McLane hat es mehr als verdient nun endlich seinen Ruhestand anzutreten.

Super Film. Besser als Teil 3. Ebenbürtig Teil 1. An Teil 2 kann ich mich nicht erinnern. ^^

5,7 / 6 Sternen

Film: Hot Fuzz (Sneak Preview)

Schon lange hat mich kein Film in der Sneakpreview mehr so umgehauen. Das wird vor allem daran liegen, dass ich bis zum Schluss nicht einmal den Titel kannte und selbst mit diesem ebenso ahnungslos gewesen wäre. An dieser Stelle rate ich gleich jeden, nicht viel weiterzulesen und möglichst ohne einen Blick auf das Plakat oder Trailer rein zu gehen. Versucht selbst im Laufe des Films herauszufinden, ob ihr euch in ein Drama, eine Komödie, einen Thriller oder einen Actionfilm verirrt hat.

Für alle TrotzdemWeiterLeser hier der Beginn der Handlung:

Nicholas Angel ist der beste Londoner Polizist. Mit seinen Fähigkeiten auf allen Ebenen des Polizeidienstes, verbissenem Einsatz und 400% höheren Verhaftungsquote als seine Kollegen, lässt er ebendiese alt aussehen. Darum wird er auch aus einem bisherigen Dienst heraus befördert und landet im kleinen Städtchen Sandford. Zunächst scheinen es die Dörfler nur etwas lasch mit dem Alkohol und Klüngelei zu nehmen. Doch Angel muss sich schnell mit einer radikalen Bürgerwehr, einer grausamen Mordserie und störrischen Kollegen herumschlagen … und damit hat er in seiner naiven Rechtschaffenheit ordentlich Probleme.

Was ich zu Beginn durchaus als halbes Drama eingeordnet hätte (Polizist muss sich in Dorfgemeinschaft eingliedern) entwickelt sich rasant von einem Krimi in einen Actionfilm mit geradezu absurden Wendungen und völlig unerwartetem Finale. Das ganze ich angereichert mit britischem Humor und den schönsten Stereotypen, die man sich in einem kleinen Dorf nur so vorstellen kann. Jeder kennt jeden – nur Angel muss sich in der comichaften Welt hilflos zurechtfinden. Die Schauspieler sind einfach alle großartig in ihren Rollen und machen die Geschichte in ihrer Abgedrehtheit bis ins Detail stimmig.
Fazit: Einfach anschauen und staunen wie sich die Story entwickelt. Später nach DVD-Release auch bestens als Partyfilm zu gebrauchen!

5,6 / 6 Sternen