Archiv der Kategorie: Filme & Serien

Der gestörte Maulwurf

Heute morgen haben wir bei Utas Geburtstagsbrunch kurz in eine DVD reingeschaut: „Der kleine Maulwurf“ u.a. früher bekannt aus der Sendung mit der Maus.

Ich kann mich noch recht gut dran erinnern, dass ich mich über die kleinen Episoden immer sehr gefreut habe – vor allem wenn sie die blöden Bilderbuch-Lieder wieder wett machten. 🙂

Jetzt mit ein wenig Abstand ist mir das Ganze regelrecht unheimlich, denn der Maulwurf hat definitiv große emotionale Probleme. Grundlose Lachattacken gefolgt von herz-erweichenden TränenWutausbrüche, bei denen Bienen mit einem Lutscher durch den Garten gejagt werden und später wieder absoluter Tunnelblick, wenn der Maulwurf stundenlang auf das neu entdeckte Radio starrt und seine Umwelt dabei vollkommen vergisst.

Manische Depression mit einer großen Priese Autismus ist da bestimmt mit im Spiel. Von den abgedrehten Spielkameraden Hase und Igel möchte ich an dieser Stelle erst gar nicht anfangen. Ich sag nur „Hihihihi“.

Und so etwas trug damals zu meiner Sozialisation bei. Schadenfreude, Lynchjustiz, Spielen mit Essen – Auweia. 😉

Suche nach „Der kleine Maulwurf“ bei Youtube.
Schaut euch besonders „Der Maulwurf und das Lutschbonbon“ an oder wie der kleine Kerl den fliegenden Teppich verdrischt. Weiterlesen

Sneak Preview: The Eye

The EyeHabe den Film „The Eye“ mit Jessica Alba in der Hauptrolle gerade zu 50% im Kino gesehen. Ich habe aber natürlich nicht in der Mitte das Kino verlassen, sondern in vielen dunklen Szenen die leere Bankreihe vor mir genauer inspiziert. Diese Grusel-Shocker sind halt einfach nichts für mich Angsthasen.

Inhalt: Die blinde Violinenspielerin Sydney bekommt eine Hornhaut-Transplantation und lernt anschließend wieder sehen. Dabei gewinnt sie neben den neuen Eindrücken ihrer Umgebung auch immer wieder verstörende und gewalttätige Visionen hinzu, auf deren Ursache sie erst nach und nach stößt.

[Spoilerwarnung] Die Geschichte scheint dabei herausgekommen zu sein, als man versuchsweise „The Ring“, „Final Destination“ und „The 6th Sense“ zusammen in den Mixer gesteckt hat. Sydney sieht schlichtweg „tote Menschen/Geister“, die in der Vergangenheit/naher Zukunft ihr Leben ausgehaucht haben bzw. aushauchen werden, um nach dem Tod gleich von nebeligen Sensenmännern abgeführt zu werden. Diese Gabe wurde ihr – der Titel verrät es bereits – mit der neuen Sehkraft chirurgisch eingepflanzt. Diese Theorie des „zellularen Gedächtnisses“ wird übrigens recht plump aus dem Off eingeführt. Einige Schockelemente später ist auch halbwegs klar, welche Aufgabe die Vorbesitzerin noch für sie vorgesehen hat, bevor wieder Normalität eintreten kann. Dazu kommt noch ein Augenspezialist/Psychiater/zukünftiger Freund, der als Gesprächspartner dient.

Technisch ist der Film eigentlich ganz okay, wenn sich nicht ständig die selbe Vision und damit die selben Effekte wiederholen würden. Da nur ein einziger Schreckensmoment nicht von der typischen Spannungsmusik angekündigt wird, hätte ich also auch ruhig komplett hinschauen können. 😉

Genrefans könnten durchaus ihren Spaß mit dem Streifen haben – mich haut er leider nicht so vom Hocker.

Am 29.05.2008 läuft der Film offiziell an.

Jurassic Park2

Ich hatte vollkommen vergessen, wie Jurassic Park2 in absolut keinem Bereich seinem Vorgänger und der hervorragenden Buchvorlage gerecht wird. Eines der schlimmsten Sakrilege der Filmgeschichte. 🙁

Ich guck ihn trotzdem bis zum Schluss …

Film: Chiko

Die Sneakpreview brachte uns heute Nacht einen ziemliches Schwergewicht auf die Leinwand. „Chiko“ von Özgür Yildirim ist eine deutsche Produktion und ein richtig schwergewichtiges Drama – ganz und gar nicht geeignet für einen unterhaltsamen Kinoabend.

Chiko und Tibet sind Kinder türkischer Einwanderer und leben in einem fiesen Hamburger Viertel. Dort träumen sie von Geld, Ehre und dicken Autos, bis sie eines Tages die Initiative ergreifen und sich „mit einem Schlag“ als Handlanger von Brownie wiederfinden, für den sie zunächst Gras verkaufen sollen. Doch das Geld fließt nicht für jeden schnell genug. Nach dem ersten Verrat entfernen sich die „Brüder“ immer weiter voneinander, die Situation eskaliert auf beiden Seiten zunehmend. Verletzte Ehre, Treue und das Streben nach vermeintlich besseren Zeiten passen einfach nicht nebeneinander …

So kompromisslos kann man das ganze „Gangstergehabe“ also mit nur einem Film niederreißen. Die ersten Minuten war ich mir nicht ganz sicher, ob ich nicht in einer Mischung aus Erkan&Stefan und einem amerikanischen Gangsterfilm gelandet war. In dieser Eingewöhnung werden nicht nur die Hauptcharaktere mit ihren verkorksten Vorstellungen von einem erfüllten Leben eingeführt, sondern auch dem Zuschauer die größten Lacher über die wortkarge Ghettosprache ausgetrieben. „Alter“, „Digger“, „fickst du mich, fick ich dich“ – am Anfang noch albern und überzogen wirkend, sind die Worte das Grundgerüst, mit denen die Darsteller alles zwischen Freundschaft und unglaublichem Hass ausdrücken müssen und auch problemlos können.

Wenn dann die Sprache doch nicht mehr ausreicht, artet der Film heftig in Gewalt aus. Diese Szenen sind vor allem deshalb so bestürzend, weil sie ohne jede Effekthascherei – einfach realistisch dargestellt sind. Ein heftiger Tritt in den Rücken bei einem vermasselten Drogengeschäft und es ist halt aus.

Der Mangel an Alternativen in der Handlung der Charaktere, um der Geschichte doch zu einem guten Ende zu führen, ist wirklich erschreckend. Ein Film zum fürchten: „Ist das alles wirklich Realität? Kann ich diesen Menschen auf der Strasse begegnen?“

Sehr gute Schauspieler und eine bedrückenden Handlung hervorragend in Szene gesetzt. Ich bin kein großer Freund von solch „wertvollen“ Filmen, aber auch ohne persönliches Kino-Vergnügen ein sehr sehenswerter Film.

Star Trek XI 11

Es ist ja wahrscheinlich jedem Fan des Universums bekannt, dass ein neuer Star Trek Film in der Mache ist. Erst vor 2 Monaten wurde der Starttermin von Weihnachten 2008 auf den 8. Mai 2009 verschoben. Ein erster Trailer ohne viel Informationen ist auch im Netz verfügbar, macht aber bereits einen guten Eindruck:

[youtube]rZiR-NETDr0[/youtube]

Die Cast-Liste ist inzwischen weitgehend bekannt und voller Gesichtern, die ich bisher eher mit … wie kann ich das am besten ausdrücken … dem „0815“ Hollywood verbinde. Star Trek hat sich da im Laufe der Jahre irgendwie einen eigenen Platz gesichert. Als Schauspieler muss man wohl entweder sein Leben lang auf eine solchen Rolle gewartet haben oder der Gedanke daran führt zu nervösen Zuckungen.

Immerhin ist mit dem Engagement eine große Verantwortung verbunden. Wenn man keine gute Arbeit abliefert, hat man es sich nicht nur mit einer riesigen Fangemeinde – mit zum Teil fanatischen Zügen – verscherzt, sondern wohlmöglich einem gewachsenen und komplexen Universum eine empfindliche Wunde zugefügt. Ich hoffe sehr, dass in den Schauspielern eine ehrliche Beurteilung der eigenen Fähigkeiten zum tragen kommt und niemand mit den Gedanken an die Arbeit geht: „Ich kann das evtl. (noch) nicht, aber diese Chance, kann ich unmöglich verstreichen lassen.“

Ich wünschte wirklich Jonathan Archer und seine Besatzung hätten ihre Chance auf großes Kino bekommen – dabei wäre mir deutlich wohler ums Herz.

Inspektion und Nostalgie

Mein Corsa hat seinen freien Vormittag in der Werkstatt für eine große Inspektion verbracht. Es hat geschüttet wie aus Eimern – trotzdem hatte ich mein Rad im Kofferraum verstaut und mir die vier Stunden Wartezeit durch eine kleine Tour durch Remscheid vertrieben. Ohne Schutzbleche hätte ich selbst ohne Dusche von Oben den typischen Biker-Streifen über Hose, Rücken und Rucksack abbekommen. Richtig ekelig wurde es aber erst in der Nähe des Alleecenters, wo nach einer Baustellen-Ausfahrt eine rot-braune Schmiere die Strasse bedeckt. Ich konnte leider nicht mehr schnell genug auf den Bürgersteig ausweichen. Dementsprechend ist meinen Klamotten mit einer halben Stunde auf der Heizung nicht mehr zu helfen. 🙁

In dieser vollkommen verschmutzten Aufmachung hab ich auch eine schnelle Runde durch den Saturn gedreht und doch wirklich DVD-Boxen von „Ein Colt für alle Fälle“ und „Hart aber herzlich“ entdeckt. Die Totengräber in den Marketingabteilungen sind sich wohl für gar nichts mehr zu schade. An dieser Stelle wäre jetzt eine Anmerkung wie „Die werden am Ende sogar die CHiPs mit Erik Estrada aus ihrer Gruft holen“ angebracht, würden da nicht seit Juli 2007 ebenfalls eine Staffel 1 auf dem Markt sein. 😉 Das sich die Pressung rentiert ist wirklich erstaunlich- ich hätte diese Schätze erst in den Video-On-Demand-Listen erwartet, in denen sich bald jeder verfügbare Meter Film einfinden wird.

Aber immerhin ist mein Auto wieder top in Schuss.

Film: Beowulf

Diesen Film habe ich mir ohne jedes Vorwissen der nordischen/altenglisch Mythologie angesehen. Den TV-Trailer habe ich auch nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen und mir erst vor dem Kino sagen lassen, dass der Film komplett computeranimiert ist.

Zur Handlung:

Das Monster Grendel verwüstet den Thronsaal des dänischen Königs und tötet viele seine Untertanen. Verzweifelt verhängt der König ein hohes Kopfgeld und lockt so Held Beowulf mit seinen Männern in sein Land. Es gelingt ihm, Grendel in zwei blutigen Kämpfen zu vernichten. Doch hinter Grendel versteckt sich eine noch viel gefährlichere Bedrohung, die Beowulf und der Zuschauer erst im Laufe zum Ende der Geschichte vollkommen erkennt. Außerdem ist da die Frau des Königs, die sich zu Beowulf hingezogen fühlt und die vom Leben nicht immer belohnt wird.
Die Geschichte liest sich wie ein altes blutiges Märchen, das sie im Grunde ja auch ist: Kampf, Dämonen, Liebe und Intrige.

Um so schlimmer, dass man sich den ganzen Film mit der Rendertechnik herumärgern muss, die einfach noch nicht das Zeug hat, solche Filme angemessen zu präsentieren. An so vielen Stellen konnte ich nicht widerstehen, die zugrunde liegende Technik zu analysieren, weil sie oft nur zum Selbstzweck in Szene gesetzt wird (verrutschende Steine, Oberflächen, fließendes Blut, …). So kann der Anspruch auf Foto-Realismus ein die Hose gehen – man wird einfach aus der Handlung gerissen. Von den Animationen war besonders die fehlende Mimik (Botox?) der Königin an vielen Stellen sehr störend.

Die Präsentation ist absolut ungewöhnlich, aber in der Gänze durchaus auch wieder stimmig (Grendel z.B. sieht man sein Leiden wirklich an). Die Videosequenzen aus dem PC-Spiel Diablo 2 haben einen sehr ähnlichen Charme.

Mir hat der Film eher durchschnittlich gefallen. Das liegt aber nicht nicht nur an der Darstellung, sondern auch an der etwas merkwürdigen Handlung, die sich durch zahlreichen Dialoge etwas zieht. Filmen über Ehre, Reichtum, Pflicht und Ruhm bin ich leider etwas überdrüssig. Trotzdem ein faszinierendes Beispiel, wozu die Technik zur Zeit in der Lage ist … oder halt noch nicht.

Ich werde mich bei nächster Gelegenheit mal in der Videothek nach anderen Verfilmungen der Sage umschauen.

Offizelle Seite: www.beowulfmovie.com

Film: Black Sheep

Gestern abend haben wir mal wieder einen richtig schlechten Film auf DVD gesehen.

Black Sheep (keine Jugendfreigabe) ist übelster Trash-Horror. Es wurde kurzerhand das, aus Zombie-Filmen bekannte, Prinzip „Wer gebissen wird, dreht durch“ auf Schafe erweitert, die durch den beherzten Eingriff zweier Umweltaktivisten aus der Kontrolle der bösen Genmanipulations-Wissenschaftler in die Freiheit gelangen und damit beginnen, die wenigen Landeier anzunagen. Das ganze auf den schönen grünen Hügeln Neuseelands. Anmerkung: Dort gibt es ziemlich viele Schafe.

Beworben wird das Ganze auch noch mit dem SFX-Team von Herr der Ringe, was sich in einer Szene besonders niederschlägt, die den Eindruck erweckt, man hätte die Reiter von Rohan einfach gegen Schafs-Modelle ausgetauscht und den Hügel hinunter gejagt. 🙂

Der Film ist wirklich nur mit viel Alkohol und mit dem Genre gegenüber aufgeschlossenen Freunden ertragbar.