Archiv der Kategorie: Filme & Serien

Film: Sin Nombre

Gestern in der Sneakpreview: Ein Film, der bestimmt in nicht sehr vielen Kinos anlaufen wird – Sin Nombre

Es wird die Geschichte des Mädchens Sayra und des Jungen El Casper erzählt, die sich auf dem Zug durch Mittelamerika bis in die Vereinigen Staaten durchschlagen wollen. Sayra ist mit Vater und Onkel unterwegs, Casper auf der Flucht vor seiner Gang „Mara Salvatrucha“, die ihm auf den Fersen sind, seit er sich blutig von ihnen gelöst hat. Die beiden kommen sich näher und sind schließlich gemeinsam auf der Flucht vor Polizei und Caspers Verfolgern.

Ein klassisches Drama, das wohl in seiner Kategorie auf dem Sundance Festival abgeräumt hat. Faszinierend sind vor allem die authentischen Kulissen mit all der offenen Armut und Gewalt. Die Handlung läuft eigentlich auch recht flüssig, so dass es zu keinen Längen oder gar Langeweile kommt. Nur bleibt die Gefühlswelt der Charaktere doch etwas im Verborgenen. Warum Sayra sich trotz Zweifeln auf den gefährlichen Weg macht (bzw. sich ihrem Onkel anschließt) wird zum Beispiel nicht näher beleuchtet. Wenn sie sich dann so spontan an Casper hängt,  weiß man einfach nicht, ob es nur das Stockholm-Syndrom ist oder doch mehr dahinter steckt.

Den Film nach dem Trailer zu beurteilen ist gefährlich – die schnellen Schnitte versprechen eine Geschwindigkeit in der Handlung, die so nicht gezeigt wird.
Trotzdem ein gutes Drama, wenn einem danach der Sinn steht.

PS: In Leverkusen gibt es inzwischen einen Aufschlag für die Loge in der Sneak: 1€ – die Schweine.

Film: Alice im Wunderland

Eine leckere Schokokusstorte hat Andrea mir gestern zum Geburtstag gezaubert und mich am Abend noch heimlich nach Wiesdorf ins Kino gebracht.

Tim Burtons Alice im Wunderland in 3D.

Wer auch immer diese Charaktere ausgearbeitet hat (wahrscheinlich Burton selbst) stammt wirklich aus einer ganz anderen Welt. Die Figuren selbst sind natürlich aus den Vorlagen bekannt, Mr. Depp spielt seine Rollen eh alle sehr ähnlich, aber manchmal ist es einfach nur noch absurd. 😉 Kopf ab! Die Altersempfehlung von 12 Jahren kann ich unterschreiben – bei der Klettereinlage der geschrumpften Alice über die im Burggraben treibenden Köpfe wäre jedem 6-jährigen der Spaß an Plüschhasen und bunter Fantasiewelt vergangen. Für meinen Geschmack hätte die Grinsekatze einen größeren Part spielen können. Dem Schweben, Drehen, Winden, Vergehen, Erscheinen und Teleportieren hätte ich gerne noch länger zugesehen. In einigen Szenen (z.B. der Sturz in den Kaninchenbau) ist mir mal wieder stark aufgefallen, dass die Bildfrequenz im Kino für die Shutter-Technik zu niedrig ist – ich weiß da einfach nicht mehr, wo ich überall hingucken muss, wenn sich der Bildinhalt sowohl von der schnellen Szene, als auch durch das Ruckeln schlagartig ändert.

Kleiner Höhepunkt unter den Filmtrailern: Tron Legacy

Den ersten Teil hab ich mir gleich nach dem ersten viralen Trailer noch einmal angesehen. Nach all den Jahren ist die Optik trotzdem noch zeitlos-modern und ich wünsch mir sehnlichst einen Digitalisierer für zu Hause. 😉 Den neuen Trailer (in 3D!) kannte ich in der Version noch nicht, aber obwohl die Lightcycle-Scene dieses Mal etwas kürzer kommt, kann ich es kaum abwarten (Dezember 2010). Allerdings hatte ich gestern nicht den Eindruck, dass viele der anderen Anwesenden etwas damit anzufangen wussten.

Aber für Fortsetzungen von den klassischen Nerdfilmen bin ich natürlich immer zu haben.

Avatar

Gestern Abend waren wir im Leverkusener Cineplex, um uns Avatar anzusehen. In der 3. Dimension – das erste Mal für mich, wenn man die kleinen Filmchen aus den Vergnügungsparks außen vor lässt. Die erste Hälfte des Filmes war mir noch etwas schwindelig, was sich in der zweiten Hälfte aber gar nicht mehr bemerkbar machte. Modisch sehen die Shutterbrillen auch nicht gerade aus, störender finde ich da schon den recht breiten mittleren Steg, auf dem der Sensor für die Synchronisierung sitzt. Wenn es die Dinger als Kontaktlinsen geben würde, würde ich mir den Kauf ja fast überlegen – wäre das nicht mal ein schönes Anwendungsfeld für die drahtlose Energieübertragung? Außerdem muss ich in Zukunft meine Sitzplatzwahl überdenken, weil der 3D-Effekt schon etwas leidet, wenn ein „nahes“ Objekt plötzlich an den Rändern der Leinwand abgeschnitten wird.

Aber kommen wir mal zu Film selbst:

Wahnsinn. Ich bin so dankbar und positiv überrascht, dass sie keinen Jar Jar Binks eingebaut haben. Dieser Film hat er wirklich verdient, für ein paar Jahre alle Umsatzrekorde inne zu haben. Für 4 Stunden habe ich die Menschheit und das Militär im Besonderen abgrundtief gehasst. Dabei wird nicht übermäßig auf die Tränendrüse gedrückt und auch die romantischen Szenen wirken nicht albern. Einzig die „Beschwörungszenen“ um die „IhrWisstSchonWelche“-Bäume wirkten auf mich etwas aufgesetzt – die Trance-ähnlichen Zustände passen nicht so recht zu den Na’vi oder hätten zumindest vorher einmal auftauchen müssen. Mit Sorge hab ich auch gelesen, dass Cameron den Film inzwischen als ersten Teil einer Triologie sieht – bitte nicht mit den selben Folgen wie bei Matrix seinerzeit.

Auf jeden Fall reingehen! Ich würd‘ ihn mir sogar noch ein zweites Mal ansehen.

Film: Shopaholic

Kino 1 Reihe 13 Platz 6 Preis 4€ – Sneaktime!

Inhalt: Rebecca Bloomwood (Isla Fisher) ist Jounalistin und träumt davon, bei DER großen Modezeitschrift zu arbeiten. Als ihr aktueller Arbeitgeber schließt, versucht sie sich über den Umweg einer Finanzzeitung beim selben Verlag nach oben zu kämpfen. Dort trifft sie auf ihren neuen Chef Luke Brandon (Hugh Dancy) und es knistert schnell zwischen den beiden. Aber Rebecca hat ein Problem: Sie ist Shopaholic (redet mit Schaufensterpuppen) und ist mit all ihren Kreditkarten tief in den Miesen. Das und vieles mehr, macht ihr Leben plötzlich ziemlich turbulent.

Was soll man zu diesem Film sagen? Natürlich Blond meets Der Teufel trägt Prada!

Die Story orientiert sich an jeder beliebigen Lifestyle-Komödie: Die Vision, die Chance, der Mann, die peinliche Katastrophe, der großer Erflog, die nächste Katastrophe, der riesiger Erfolg, die romatische Katastrophe und zum Schluss der romatische Erfolg. Genau daran liegt es, dass ich diese Art Filme gar nicht mehr auseinanderhalten kann.

Weil Isla Fisher so schön übertrieben schauspielert und weil sie eh den „Rote Haare Bonus“ hat, würde ich den Film im guten Mittelfeld einsortieren – natürlich davon ausgehend, dass man beim Kinogang weiß, worauf man sich da einlässt. 😉

Das Sneak-Publikum war gestern mal wieder unterirdisch. Ein paar Idioten, eine Reihe vor uns, hatten den lustigen bescheuerten Einfall, auf der Zielgerade zum Finale einen Wettbewerb im „bescheuerte Töne produzieren“ auszutragen. Nach den Titeln ist man dies ja gewöhnt – aber wenn man sich dann auf den Film konzentriert …
Wie heißt es so schön in Matrix: „We need guns. Lots of guns.“

Also: 6 von 10 Sternen

Film: Wall-E (Preview)

Gestern Nacht um diese Zeit saß ich noch mit Johanna und Niko im Leverkuser Kino in der Sneakpreview. Es wurde auch Zeit, dass uns wieder eine echter Blockbuster auf die Leinwand projiziert wird.

Und nach dem knuffigen Vorfilm (der einige verblüffende Parallelen zu Valves Portal hatte) wurde doch wirklich Pixars Wall-E gezeigt, der am 25. September offiziell anläuft (volle 3 Monate nach US-Start).

Die Geschichte ist wirklich herzerweichend: Wall-E leistet seit 700 Jahren seinen Beitrag zur Mülltrennung auf der entvölkerten Erde, indem er den Metallschrott in seinem Bauch in kleine handliche Würfel presst und diese bis in die Wolken stapelt. Dabei fühlt er sich (ganz robot-untypisch) furchbar einsam und schaut nach Feierabend noch sehnsüchtig zu den Sternen oder begutachtet sein Kuriositätenkabinett gesammelter Gegenstände.

Eines Tages landet ein Raumschiff mit großem Radau und lässt einen ganz anderen Roboter bzw. „Robotdame“ namens „Eve“ zurück, die sich auf einer wichtigen Mission befindet. Wall-E verliebt sich Kette über Antenne in sie und folgt ihr auf Schritt und Tritt, bis die Dinge eine unerwartete Wendung nehmen.

Ich hatte ja die Befürchtung, Trailer und Teaser würden sich mal wieder als Zusammenfassung der besten Szenen des Films entpuppen. Die zweite Hälfte des Filmes kam für mich darum überaus überraschend und auch die ersten 50 Minuten hatten noch deutlich mehr zu bieten. Ich war wirklich davon ausgegangen, dass die Kluft zwischen Alt/Rostig (Walll-E) und Neu/Modern (Eve) den Inhalt des Filmes bestimmen würde.

Viele schöne Einfälle und mit Mut zu ungewöhnlichen Hauptdarstellern.

Auch optisch kann man an diesem Film wenig aussetzen (vielleicht abgesehen vom Charakter Design der „Ex-Bewohner“, die etwas zu makellos wirken). Der Soundtrack ist wirklich großartig.

Fazit: Ganz klar reingehen, sobald sich die Chance dazu bietet!

PS: DOG aus HL2 + HAL 9000 aus 2001 = AUTO?

Filme: Grindhouse

Wir haben uns gestern Abend zu fünft das Double-Feature Death Proof und Planet Terror auf DVD reingezogen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Niko und ich den Mädels jetzt mindestens eine richtig üble Schnulze schuldig sind – auch wenn sich beide gleich zu Beginn des zweiten Teils davon gemacht haben. 😉

Death Proof ist noch fast massentauglich, solang man auf die abgedrehten Dialoge von Tarantino steht. Stuntman Mike kommt zu Beginn so schmierig daher, da kommt kein Charakter aus Dawsons Creek auch nur ansatzweise heran. Fazit: Ein Film, der mir so wie er ist absolut gefällt.

Mit Planet Terror hatte ich schon eher meine Schwierigkeiten. Das Genre konnte man sich ja bei den wenigen Szenen, die es unzensiert in die Medien geschafft haben, denken. Und kompromisslos geht es auch gleich zu Beginn los. Bestimmt hat sich Rodriguez gedacht: „Ich leg mal From Dusk till Dawn neu auf und lass den ganzen Scheiß vor den Zombies einfach weg! (Anm: Offensichtlich also den Teil, den Quentin eingebracht hatte)“ 🙂

Der Film strotzt nur so vor makaberen Details, Gore-Effekten und Anspielungen auf seine anderen Filme. Ein Dutzend Handlungsfäden, die mit voller Absicht zugunsten der immer präsenten Splattereffekte vernachlässigt werden. (Militär, Krankenhaus, Ex-Miltär, Stripperin, BBQ-Spezialist, Waffenhändler … wtf!). Das ganze nimmt mit der Zeit so überhand bzw. ist so schnell geschnitten, dass man nicht mehr Zeit hat, die verrückten Einfälle angemessen zu verarbeiten – ein paar Atempausen mehr, hätten dem Film da gut getan. Die Handlung besteht ja nur aus Schnitten, in denen die Darsteller und der Schauplatz ausgetauscht werden, aber trotzdem die immer gleichen Zombie-Mutanten ihr Ende finden.

Trotzdem hat mir Planet Terror auf eine sehr primitive Art und Weise gefallen – im Fazit gibt mir der Teil von Tarantino aber mehr. Wie hier aufgereiht haben wir die Filme auch in den DVD-Player geschoben – möglicherweise hätte die umgekehrte Reihenfolge das abstruse Ende von PT etwas abgefedert.

Das aus dem Faketrailer „Machete“ laut Wikipedia ein eigenständiger Film werden soll, macht mir auch Sorgen. 😉

Film: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Ich weiß eigentlich gar nicht, was alle Welt an diesem Film auszusetzen hat, denn ich habe mich heute sehr gut amüsiert. Okay, mit der Physik nimmt des Film noch weniger genau als seine Vorgänger, was ich einer Abenteuer-Komödie aber durchaus verzeihe.

Das KdK in dieses Genre einzuordnen ist, scheinen viele Kommentatoren im Laufe der Jahre vergessen zu haben: Die Indyfilme haben zwar Kult-Status, sind aber bereits zu überzeichnet und voller Klischees, als dass man sie erst mit einem Querschuss wie Jar Jar Binks in die Slapstick-Ecke schubsen müsste – darin stehen sie eh schon mit einem Bein!

Der Film spielt grundsätzlich auf bekanntem Terrain: Verfolgungsjagd, Dschungel, Schlangen, Skorpione, übernatürliche Artefakte, die Bösen, Liebesgeschichte, jugendlicher Leichtsinn, …

Alles ein wenig aufgefrischt und geradezu comicartig erzählt. Besonders den Anfang könnte man problemlos in schwarze Kästen packen – Charaktere sind bis auf eine Ausnahme eindeutig gesinnt und Schlüsselszenen kann man einfach abfotografieren.

Wie oben bereits geschrieben: Ich hatte mit dem Film meinen Spaß und würde die Karte auch ohne Kinodienstag-Rabatt nicht bereuen. Geht, bevor sich der Vorhang öffnet, noch einmal in euch und schüttelt die hohe Erwartungshaltung ab, der auch die Vorgänger nicht gerecht werden könnten. Dann macht Indiana Jones 4 Freude.

[SPOILER]
Mit der Auflösung der Handlung begibt sich der Film zugegebenermaßen auf dünnes Eis. Sciencefiction ist ja traditionell als Genre so abgeschottet und in sich geschlossen, dass diese ungewohnte Vermischung fast wie ein Sakrileg daher kommt. Dort hat der Fokus auf Erforschung, Abwehr und Gefressenwerden zu liegen und darf sich auf keinen Fall einem anderen roten Faden unterordnen! Diese Neuorientierung musste ich auch zunächst verdauen …

Film: The Fighters

Dieser Film lief vor ein paar Wochen in der Sneakpreview und ist mir anschließend durch die Finger gerutscht, bis ich heute bei den Fünf Filmfreunden über den Trailer gestolpert bin.

Um es wieder einmal kurz zu sagen: Schrott!

Die ganze Highschool-Irgendwas-Schule trifft sich auf Partys, um sich dort entweder im Freestyle die Seele aus dem Leib zu schlagen oder als übriger Pöbel betrunken drum-herum-stehend das Geschehen anzufeuern.

Der Hauptdarsteller mit 0815-Habichvergessen-Namen zieht in diese lauschige Nachbarschaft – lernt nette und böse Menschen kennen – wird auf seiner ersten Party im Fightclub-Stil („Wer neu dabei ist muss kämpfen“) übel verhauen und nimmt im weiteren Verlauf Unterricht in einer Boxschule. Da ist noch sein untersetzter bald bester Freund, das obligatorische Mädchen und der alternde Box-Mentor, der selber so seine Probleme hat.

Wer trainiert wo? Warum? Wofür?
Verletzte Ehre hier – grundlose Gewalt dort.
Ende.

Einziger Grund sich den Film anzuschauen: Du bist weiblich (oder männlich) und lechzt nach den Szenen, in denen sich übertrainierte schwitzende Kerle gegenseitig schlagen, treten und anschreien.